Schauspieler Elmar Wepper
APA/dpa/Ursula Düren
1944–2023

Elmar Wepper ist tot

Der deutsche Schauspieler Elmar Wepper ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 79 Jahren an Herzversagen, wie seine Agentin bestätigte. Der Publikumsliebling verkörperte nicht nur zahlreiche Rollen im Fernsehen, sondern machte sich auch als Charakterdarsteller im deutschen Film einen Namen.

1944 im deutschen Augsburg geboren, stand Wepper bereits mit 14 Jahren das erste Mal auf der Bühne – im Münchner Kleinkunsttheater Theater Die Kleine Freiheit. Die Schauspielerei zum Beruf machte er aber erst verhältnismäßig spät. Zuerst studierte er nach Abitur und Wehrdienst Theaterwissenschaft und Germanistik. Zur Schauspielerei sei er erst durch seinen um drei Jahre älteren Bruder Fritz gekommen, sagte Wepper einmal in einem Interview mit der deutschen „Zeit“.

Sein Bruder war es auch, der Elmar Wepper den Weg zu seiner ersten größeren Rolle im Fernsehen ebnete. Fritz spielte in der damals populären TV-Serie „Der Kommissar“ den Kriminalhauptmeister Harry Klein. Als Fritz Wepper mitsamt dieser Rolle 1974 jedoch zur Krimiserie „Derrick“ wechselte, übernahm Elmar – als Kriminalhauptmeister Erwin Klein, der Bruder von Harry. Als dieser hatte er auch manchen Gastauftritt bei „Derrick“.

Schauspieler Elmar Wepper ist tot

Der Schauspieler Elmar Wepper ist gestorben. Das bestätigte seine Agentin am Dienstag der dpa. Zuvor hatte die "Bild“-Zeitung (Onlineausgabe) darüber berichtet.

Fixstern am Fernsehhimmel

Von nun an war Elmar Wepper fixer Bestandteil der deutschen Fernsehwelt. 1977 ging es gleich im Polizeiumfeld weiter. Elf Jahre spielte er in „Polizeiinspektion 1“ den jungen Polizeihauptwachtmeister Helmut Heinl. Vielen in Erinnerung blieb Wepper für seine Rolle in der ZDF-Serie „Zwei Münchner in Hamburg“, für die er ab Ende der 1980er Jahre an der Seite von Uschi Glas vor der Kamera stand. Er hatte aber auch Gastauftritte in Fernsehklassikern wie „Tatort“, „Der Alte“ und „Das Traumschiff“.

Zwei Münchner in Hamburg, Elmar Wepper und Uschi Glas
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Als Münchner Banker in Hamburg bescherte Wepper gemeinsam mit Uschi Glas dem ZDF hohe Einschaltquoten

Zweiter Frühling im Kino

Immer wieder verschlug es Wepper auch auf die große Leinwand. Die große – auch kritische – Würdigung kam hier aber erst verhältnismäßig spät. Regisseurin Doris Dörrie engagierte ihn für ihren 2008 erschienen und hochgelobten Kinofilm „Kirschblüten – Hanami“.

Der Schauspieler Elmar Wepper bei der Preisverleihung des Deutschen Filmpreis
AP/Michael Sohn
Für die Hauptrolle in „Kirschblüten – Hanami“ erhielt Wepper den deutschen Filmpreis

Wepper spielte darin den todkranken Witwer Rudi Angermeier. Auf einer Reise nach Japan will er dort die Träume seiner Frau leben. In der Folge war der Schauspieler vermehrt in ernsteren Rollen zu sehen. "Natürlich freut es mich, dass in meinen späten Jahren das Rollenangebot interessanter geworden ist. Vielleicht traut man mir nach „Hanami" mehr zu“, mutmaßte Wepper. Die 2019 erschienene „Kirschblüten“-Fortsetzung „Kirschblüten und Dämonen“ wurde Weppers letzter Kinofilm.

TV-Hinweis

In memoriam Elmar Wepper sendet ORF2 am Samstag um 9.05 Uhr „Grüner wird’s nicht sagte der Gärtner und flog davon“ und um 10.55 Uhr „Adel dich“ sowie am Sonntag um 14.30 Uhr „Ich trage dich bis ans Ende der Welt“.

Weniger bekannt war Weppers Arbeit als Synchronsprecher, ein Job, den er bereits vor seiner Zeit als Schauspieler ausübte. Wepper war die deutsche Stimme für Hollywood-Stars wie Mel Gibson und Gene Wilder. Er synchronisierte auch Walter Koenig in dessen Rolle als Pavel Chekov, Mitglied der Crew der „USS Enterprise“. Sowohl in der „Star Trek“-Originalserie als auch in den folgenden Kinofilmen war Wepper in der deutschen Fassung als Chekov zu hören.

Während der CoV-Pandemie konnten manche Wepper auch ganz privat hören. Gemeinsam mit seiner Kollegin Michaela May rief er als „Telefonengel“ ältere Menschen an, um sich mit ihnen zu unterhalten.

Wepper lebte zuletzt mit seiner Ehefrau Anita in Planegg in Bayern. Das Paar hatte 2004 nach langjähriger Beziehung geheiratet. Anders als seine Nichte Sophie trat sein inzwischen erwachsener Sohn nicht in die Fußstapfen des Vaters.