Muzicant fordert Europäer zu Umdenken in Asylpolitik auf

Nach dem Hamas-Massaker in Israel fordert der Interimspräsident des Europäischen Jüdischen Kongresses (EJC), Ariel Muzicant, die Europäerinnen und Europäer zu einem Umdenken in der Asylpolitik auf.

Europa sei jetzt gefordert, seine Bürger zu schützen, so Muzicant heute im Ö1-Mittagsjournal. Es sei nun angesagt, dass die Europäer „nur jene Menschen nach Europa lassen dürfen, die sich wirklich an unsere europäischen Werte halten“. Asyl für jeden könne es nicht geben, so Muzicant.

„Kampf für all das, wofür wir stehen“

Er habe überhaupt kein Verständnis mehr „für alle diese sogenannten Gutmenschen, die nicht verstehen, dass wir Leute in unser Land lassen, die dann schreien: ‚Tod den Juden‘“. Muzicant erinnerte an die untersagte Demonstration auf dem Stephansplatz vor rund drei Wochen, bei der das skandiert worden sei.

Die propalästinensischen Demonstrierenden „verstehen nicht, dass das nicht ein Kampf gegen die Juden nur alleine ist, das ist ein Kampf für all das, wofür wir stehen: Menschlichkeit, Demokratie, Respekt voreinander“.

Verständnis für Forderungen nach Waffenstillstand

Man könne „ja verschiedener Meinung sein, aber man kann nicht schwangeren Frauen den Bauch aufschlitzen“. Gleichzeitig zeigte der Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses Verständnis dafür, dass es Menschen in Österreich und Europa gebe, die aus Sorge um die Menschen in Gaza für einen Waffenstillstand demonstrieren würden.

Unterdessen gab das Verteidigungsministerium bekannt, dass Ministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Vortag bei einem Arbeitsgespräch mit dem designierten israelischen Botschafter in Österreich, David Roet, „unsere uneingeschränkte Solidarität gegenüber Israel“ ausgedrückt habe. In Wien werde verstärkt für eine erhöhte Sicherheit und einen erhöhten Schutz jüdischer Einrichtungen gesorgt, hieß es in einer Aussendung.