UNO warnt vor humanitärer Krise im Winter in Afghanistan

Angesichts des bevorstehenden Winters stehen einer UNO-Organisation zufolge viele Familien in Afghanistan vor der „unmöglichen“ Entscheidung, entweder ihre Kinder zu ernähren oder ihr Zuhause warmzuhalten. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) brauche daher dringend 400 Millionen US-Dollar, um den Ärmsten zu helfen, „den Winter zu überleben“, schrieb die Organisation heute auf Twitter (X).

Die Situation im Land sei ohnehin schon katastrophal, sagte Corina Pfitzner, Geschäftsführerin des International Rescue Committee (IRC) Deutschland. Mehr als 29 Millionen der insgesamt rund 40 Millionen Menschen in dem Land seien derzeit auf humanitäre Hilfe angewiesen.

„Wir blicken mit großer Sorge auf die kommende Zeit“, sagte auch Florian Westphal von der Hilfsorganisation Save the Children. Die Weltgemeinschaft dürfe das „Schicksal der Bevölkerung nicht aus dem Blick verlieren“, mahnte Westphal.

Wirtschaft weitgehend kollabiert

Seit dem vollständigen Abzug der internationalen Truppen aus dem Land im August 2021 nach der Machtübernahme durch die Taliban ist die Wirtschaft weitgehend kollabiert. Das durch die Taliban auferlegte Arbeitsverbot für afghanische Frauen bei Hilfsorganisationen erschwert die humanitäre Hilfe in dem Land zusätzlich.