UNO: 18 Mio. Ukrainer benötigen vor dem Winter Hilfe

In der Ukraine benötigen nach UNO-Angaben rund 18 Millionen Menschen humanitäre Unterstützung. Es sei angesichts des Krieges zwischen Israel und der Hamas wichtig, den „enormen“ Bedarf an Hilfe in der Ukraine „nicht aus den Augen zu verlieren“, sagte der Koordinationschef des UNO-Büros für humanitäre Angelegenheiten (OCHA), Ramesh Rajasingham, gestern vor dem UNO-Sicherheitsrat.

Durch die schweren Schäden an der kritischen Infrastruktur im Land sei der Zugang der Zivilbevölkerung zu Strom, Heizung, Wasserversorgung und Kommunikationsdiensten weiterhin beschränkt, sagte Rajasingham unter Berufung auf UNO-Nothilfekoordinator Martin Griffiths.

40 Prozent der Bevölkerung betroffen

Insgesamt rund 18 Millionen Menschen – 40 Prozent der ukrainischen Bevölkerung – seien auf humanitäre Hilfe angewiesen. Angesichts des im Winter erwarteten strengen Frosts sei die Lage „außergewöhnlich beunruhigend“.

Besonders besorgniserregend sei die Lage der rund vier Millionen Menschen in den russisch besetzten Gebieten der ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson. Das OCHA könne die Menschen dort „nicht in angemessenem Umfang erreichen“, sagte Rajasingham weiter.

Der OCHA-Koordinationschef hob hervor, alle Kriegsparteien seien nach dem humanitären Völkerrecht verpflichtet, „raschen und ungehinderten Zugang“ für die Lieferung von Hilfsgütern an Zivilisten in Not zu ermöglichen.

US-Regierung warnt vor nachlassender Ukraine-Hilfe

Die US-Regierung hat indessen eindringlich davor gewarnt, wegen der Unterstützung Israels im Krieg gegen die radikalislamische Hamas bei den Ukraine-Hilfen nachzulassen. US-Außenminister Antony Blinken sagte gestern bei einer Senatsanhörung, der russische Präsident Wladimir Putin wolle den Hamas-Angriff auf Israel „ausnutzen“.

Putin hoffe, dass der Nahost-Krieg den Westen „ablenken“ werde und dass die USA bei der Unterstützung der Ukraine Abstriche machen würden.