Schweden: Terrorwarnung mit Taschenverbot bei Veranstaltungen

Wer in Schweden auf Konzerte oder in ein Fußballstadion gehen will, darf aufgrund einer erhöhten Terrorgefahr im Land keine Tasche mehr bei sich tragen.

Wegen der aktuellen gesellschaftlichen Situation und der geltenden Terrorwarnstufe verhänge man ein vollständiges Taschenverbot bei Großveranstaltungen, teilte die schwedische Polizei heute mit. Damit soll verhindert werden, dass gefährliche Gegenstände mitgenommen werden können.

Warnstufe vier von fünf gilt

Die Maßnahme gilt unter anderem für größere Sportveranstaltungen wie Begegnungen auf Nationalmannschaftsebene und in den oberen Fußball- und Eishockeyligen, aber auch für Konzerte und Festivals. Ausnahmen dürften für Menschen gemacht werden, die aus medizinischen Gründen eine Tasche bei sich tragen müssen. Demonstrationen sind nicht von der Maßnahme betroffen.

Nach mehreren öffentlichen Koranschändungen im Land hatte der schwedische Nachrichtendienst Säpo im August die Terrorwarnstufe auf vier von fünf angehoben. Die Stufe bedeutet, dass nach Ansicht der Behörden eine konkrete Gefahr für das Land besteht und die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass Akteure die Absicht und die Fähigkeiten zum Verüben von Anschlägen haben. Unmittelbar vor einem Länderspiel zwischen Belgien und Schweden am 16. Oktober hatte ein Mann in der belgischen Hauptstadt Brüssel zwei schwedische Fußballfans getötet. Es wird vermutet, dass die Staatsbürgerschaft der Opfer eine Motivation für die Tat gewesen sein könnte.