Selenskyj beschwört europäische Einigkeit

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht sein Land als wichtigen Teil eines künftigen vereinten Europas. „Ich bin zuversichtlich, dass die Ukraine unser Europa stärker denn je machen wird. Und wir arbeiten so hart wie möglich daran, dass unserem Beitritt zur Europäischen Union nichts mehr im Wege steht“, sagte Selenskyj in seiner Videobotschaft gestern Abend.

Er erinnerte an das Inkrafttreten des Vertrages von Maastricht vor genau 30 Jahren am 1. November 1993. Dieser habe „den Grundstein für die moderne europäische Einigung“ gelegt, so Selenskyj. Der Vertrag bedeutete damals die Gründung der Euopäischen Union mit einer Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft und einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik.

Ukraine hofft auf Beitrittsverhandlungen

Zwar gebe es in vielen EU-Mitgliedsländern europakritische Stimmen, sagte Selenskyj – oft gerade in Staaten, die für den Erhalt des Friedens und der Ordnung in Europa wichtig seien. Aber die EU habe immer bewiesen, dass sie Krisen überwinden könne und stärker werde, „wenn die Feinde Europas nur Schwäche erwarten“, sagte er.

Die von Russland angegriffene Ukraine ist seit 2022 Kandidat für einen EU-Beitritt und hofft, dass die Verhandlungen darüber noch dieses Jahres beginnen können. „Wir schätzen unser Europa, ein Europa der Zusammenarbeit, nicht der Streitigkeiten, ein Europa der Menschen, nicht der Ideologien“, sagte Selenskyj. Nur so sei es auch möglich, „Menschenleben in Europa und in der Welt zu schützen und zu verteidigen“.