Putin fordert entschlossenes Vorgehen gegen Inflation

Der russische Präsident Wladimir Putin hat staatliche Stellen im Land aufgefordert, stärker gegen die hohe Inflation im Land vorzugehen. „Ich weise die Behörden und die Bank von Russland noch einmal darauf hin, wie wichtig ein wirksames und koordiniertes Vorgehen zur Senkung der Inflation ist“, sagte Putin gestern in einer im Fernsehen übertragenen Sitzung.

Die Teuerungsrate in Russland ist weiterhin auf hohem Niveau, dazu tragen die Schwäche des Rubel und die gestiegenen Rüstungskosten für die Militäroffensive in der Ukraine bei. Das betreffe „direkt das Wohlbefinden russischer Familien und unserer Bürger“, so Putin.

Der Präsident räumte zudem ein, dass sich der Druck durch die Sanktionen westlicher Staaten erhöhen werde und der russische Staat sich darauf vorbereiten müsse.

„Je weniger Schrott, desto besser“

„Unsere Partner treiben jetzt ihre Fantasien ins Absurde und verbieten die Einfuhr von Schraubenziehern, Nadeln und so weiter nach Russland“, sagte Putin und fügte an: „Aber je weniger Schrott, desto besser. Es besteht eine geringere Wahrscheinlichkeit, dass Bettwanzen aus den europäischen Megastädten zu uns exportiert werden“, sagte er in Anspielung auf die Ängste vor einer Ausbreitung der Schädlinge in europäischen Ländern.

Die russische Offensive in der Ukraine hat erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes. In der vergangenen Woche erhöhte die Zentralbank in Moskau den Leitzins auf den unerwartet hohen Wert von 15 Prozent und begründete das mit der jährlichen Inflationsrate, die deutlich über den angestrebten vier Prozent liegt.