Tödliche Schwammerln: Frau in Australien nun festgenommen

Rund drei Monate nach dem Tod von drei Menschen durch eine mutmaßliche Pilzvergiftung bei einem Familienessen in Australien ist die Gastgeberin festgenommen worden. Die Frau sei heute von Ermittlern der Mordkommission aus ihrem Haus südöstlich von Melbourne abgeführt worden, teilte die Polizei mit.

Das Haus und das Grundstück seien zudem mit Hilfe von Spürhunden durchsucht worden. Im Raum steht der Verdacht, dass die Opfer vorsätzlich vergiftet wurden. Die Frau bestreitet jedoch jedes Fehlverhalten.

Polizist mit Spürhund beim Haus in Australien, wo drei Menschen durch eine mutmaßliche Pilzvergiftung bei einem Familienessen starben
IMAGO/AAP/James Ross

Ex-Schwiegereltern starben

Sie hatte Ende Juli die Eltern ihres Ex-Mannes (beide 70) sowie die Schwester ihrer Ex-Schwiegermutter (66) und deren Mann (68) zum Essen eingeladen. Serviert wurde Beef Wellington, Rinderfilet in knusprigem Blätterteig – das Fleisch wird dabei mit Schwammerln ummantelt.

Tage später kamen die Gäste mit heftigen Bauchkrämpfen ins Krankenhaus, drei von ihnen starben: die Ex-Schwiegereltern und die 66-Jährige. Deren Mann überlebte.

Forensische Untersuchungen ergaben, dass sich in dem Essen ein giftiger Pilz befand. Dabei soll es sich um den berüchtigten Grünen Knollenblätterpilz gehandelt haben. Die Gastgeberin gab damals an, sie habe ebenfalls Symptome gehabt. Sie sei mit starken Magenschmerzen und Durchfall ins Krankenhaus gekommen, wo sie eine Infusion und ein „leberschützendes Medikament“ bekommen habe.

Polizei warnt vor voreiligen Schlüssen

Vor laufenden Kameras beteuerte die Frau, sie sei am Boden zerstört wegen des Todes dieser geliebten Menschen. Später sagte sie, dass sie das Filet Wellington sowohl mit frischen Champignons aus einem Supermarkt als auch mit getrockneten Pilzen aus einem Asia-Shop zubereitet habe.

Die Festnahme sei „nur der nächste Schritt einer komplexen und gründlichen Untersuchung“, die noch nicht abgeschlossen sei, sagte der leitende Ermittler heute. Zugleich warnte er vor voreiligen Schlüssen. Der Fall hatte in Australien und auch international große Schlagzeilen gemacht.