Berichte: Signa-Investoren wenden sich gegen Benko

Wichtige Gesellschafter der in Schwierigkeiten geratenen Immobilienholding Signa wenden sich nach übereinstimmenden Medienberichten gegen den Firmengründer Rene Benko. In einem persönlichen Schreiben mehrerer Investoren werde der Unternehmer aufgefordert, sich aus der Führung seiner Signa-Gruppe zurückzuziehen und seine Stimmrechte an einen Treuhänder zu übergeben, berichtete das „Handelsblatt“.

Unterzeichner des Schreibens sind laut Zeitung der Bauunternehmer Hans Peter Haselsteiner, Fressnapf-Gründer Torsten Toeller, Lindt-&-Sprüngli-Verwaltungsratspräsident Ernst Tanner, Kaffeeunternehmer Arthur Eugster und die Unternehmerin Julia Dora Koranyi-Arduini. Signa reagierte auf eine schriftliche APA-Anfrage vorerst nicht.

Nur bei einem sofortigen Rückzug Benkos sei ein „Krisenmanagement (…) zur Rettung der Gruppe“ möglich, zitiert die Zeitung aus dem Brief. Als Treuhänder werde der Sanierungsexperte Arndt Geiwitz vorgeschlagen, den Benko als Berater ins Boot geholt hatte.

Bericht über Videokonferenz

Der „Spiegel“ berichtete über eine Videokonferenz mehrerer Investoren, in der diese sich Anfang der Woche einig gewesen seien, dass Benko die Macht bei Signa abgeben müsse. Sonst werde er kein weiteres Geld der Gesellschafter erhalten, um die Existenz seiner Gruppe zu sichern. Sanierer Geiwitz, der sich in die Krisensitzung eingewählt habe, solle nach dem Willen der Investoren als Generalbevollmächtigter die Kontrolle bei Signa übernehmen. Signa und Benko hätten dazu keine Fragen beantwortet, so der „Spiegel“.

Zu Benkos über Jahre rasant gewachsener Signa-Gruppe gehören milliardenschwere Immobilien und Handelsbeteiligungen. Die Tochter Signa Sports United (SSU) ist in eine finanzielle Schieflage geschlittert und hat Insolvenz angemeldet. Die als niederländische Firma in Amsterdam eingetragene SSU ist die Muttergesellschaft Dutzender Internethändler aus dem Sportartikelmarkt wie Tennis-Point, Fahrrad.de, Campz und Outfitter.