Größter russischer Drohnenangriff auf Ukraine seit Wochen

Beim größten russischen Drohnenangriff seit Wochen wurde nach ukrainischen Angaben in der Nacht auf heute kritische Infrastruktur im Westen und Süden der Ukraine getroffen.

Im Nordosten des Landes seien zivile Ziele in der zweitgrößten ukrainischen Stadt Charkiw angegriffen worden, teilte der Gouverneur der gleichnamigen Region, Oleh Synehubow, via Telegram mit.

Selenskyj: Luftverteidigung in zehn Regionen aktiv

„Wir sind uns bewusst, dass die russischen Terroristen mit dem nahenden Winter versuchen werden, mehr Schaden anzurichten“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. „Wir werden auf den Feind reagieren.“ Die Luftverteidigung sei in zehn Regionen aktiv gewesen. „Leider gab es auch Einschläge. Nach vorläufigen Angaben ohne Opfer“, teilte der Staatschef heute mit.

Die ukrainischen Luftstreitkräfte schossen nach eigenen Angaben 24 der 40 von Russland gestarteten Schahed-Drohnen ab. Der Drohnenangriff habe sich gegen Charkiw im Nordosten, Odessa und Cherson im Süden und die Region Lwiw an der ukrainischen Grenze zu Polen im Westen gerichtet. Auch eine X-59-Rakete sei abgeschossen worden.

Lwiw: Dasselbe Ziel fünfmal getroffen

In der Region Lwiw sei eine Infrastruktureinrichtung fünfmal getroffen worden, erklärte der Gouverneur von Lwiw, Maxym Kosyzkyj. Details zu den Schäden nannte er nicht. In der nahe gelegenen Region Iwano-Frankiwsk sei eine Militäreinrichtung getroffen worden, erklärte Gouverneurin Switlana Onischtschuk.

Im Süden des Landes wurde nach Angaben des Gouverneurs der Region Odessa, Oleh Kiper, eine Infrastruktureinrichtung getroffen. Bei dem Angriff auf Charkiw seien acht Privathäuser, ein dreistöckiges Gebäude, mehrere Autos und eine Autowerkstatt beschädigt worden, so Innenminister Ihor Klymenko. Drohnen hätten zivile Infrastrukturen getroffen und Brände in und nahe der Stadt Charkiw verursacht.