Blinken drängt auf Schutz für Zivilisten in Gaza

US-Außenminister Antony Blinken hat bei seinem Besuch heute in Israel die israelische Regierung und das Militär aufgefordert, alles in ihrer Macht zu tun, um die von den Kämpfen im Gazastreifen betroffenen Zivilistinnen und Zivilisten zu schützen und ihnen humanitäre Hilfe zukommen zu lassen.

Wie bereits in der Vergangenheit versicherte Blinken, dass er Israel und sein Recht auf Selbstverteidigung uneingeschränkt unterstütze. Er betonte aber auch die Bedeutung des Schutzes der Zivilbevölkerung angesichts der wachsenden Besorgnis über die humanitäre Krise in Gaza.

„Alles tun“, um Zivilbevölkerung zu schützen

„Wir sind der festen Überzeugung, dass Israel nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht hat, sich zu verteidigen und dafür zu sorgen, dass sich der 7. Oktober nicht wiederholt“, sagte Blinken nach einem Treffen mit dem israelischen Präsidenten Jizchak Herzog.

„Es kommt darauf an, wie Israel das tut, und es ist sehr wichtig, dass, wenn es um den Schutz von Zivilisten geht, die ins Kreuzfeuer der Hamas geraten sind, alles getan wird, um sie zu schützen und denjenigen Hilfe zu bringen, die sie so dringend brauchen.“

Netanjahu: Keine Feuerpause ohne Geiselfreilassung

Blinken traf bei seinem Besuch auch Regierungschef Benjamin Netanjahu. Netanjahu lehnte Feuerpausen ab, solange die Hamas nicht die im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freilasse. „Wir werden nicht aufhören, bis wir den Sieg errungen und unsere definierten Ziele erreicht haben: die Beseitigung der Hamas, die Rückkehr unserer Geiseln und die Wiederherstellung der Sicherheit für unsere Kinder und Bürger“, sagte Netanjahu.

„Ich habe deutlich gemacht, dass wir mit Volldampf weitermachen und dass Israel jede temporäre Feuerpause ablehnt, die nicht die Freilassung der entführten Israelis beinhaltet.“

Israelischer Präsident zeigt Flugblatt

Herzog brachte zu der gemeinsamen Pressekonferenz mit Blinken ein Flugblatt mit. Auf diesem wird die Bevölkerung im Gazastreifen gewarnt, dass sie sich in einem Gebiet befinde, das für einen bevorstehenden israelischen Angriff vorgesehen ist. Diese Flugblätter habe die Armee hunderttausendfach abgeworfen, sagte Herzog. Und er verwies auch auf Millionen von Anrufen und SMS, mit denen die Armee die Zivilbevölkerung gewarnt habe.