Hisbollah-Chef: „Schlacht ausschließlich palästinensisch“

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat sich heute zum ersten Mal seit Ausbruch des Krieges zwischen der Hamas und Israel an die Öffentlichkeit gewandt. Er sagte, die „Operation Al-Aksa-Flut“ (Bezeichnung der Hamas für ihren Terrorangriff auf Israel) sei „zu hundert Prozent palästinensisch“ geplant gewesen.

Die Entscheidung der Hamas sei „weise, mutig und zur richtigen Zeit“ gekommen. Schon in den ersten Stunden des Angriffs sei klar gewesen, dass der „Feind abgelenkt, verloren und erstaunt“ gewesen sei, sagte Nasrallah. Der Angriff habe eine „neue historische Phase des Konflikts“ eingeläutet.

Der Angriff auf Israel sei vor der „Achse des Widerstands“ geheim gehalten worden. „Die Tatsache, dass niemand davon wusste, beweist, dass diese Schlacht ausschließlich palästinensischer Natur ist“, sagte Nasrallah. Der Hisbollah-Generalsekretär wandte sich per Videobotschaft an seine Anhängerschaft.

„USA tragen Verantwortung für Krieg“

Auch warf er den USA vor, die alleinige Verantwortung für den Krieg zu tragen. Israel sei nur ein „ausführendes Instrument“, sagte Nasrallah. Die USA seien der „große Teufel“, so der Hisbollah-Chef. „Die USA sind die Hauptverantwortlichen für alle Massaker, von Hiroshima über Vietnam bis Afghanistan“, sagte er. „Sie müssen den Preis für ihre Aggression zahlen.“

Menschen in Beirut verfolgen TV-Ansprache von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah
AP/Hussein Malla

Im gesamten Land gab es Versammlungen, um die Rede gemeinsam zu hören. Allein im südlichen Vorort Beiruts versammelten sich Tausende Anhänger der Schiitenorganisation mit wehenden Hisbollah- und Palästinenserflaggen oder Bildern des Generalsekretärs. Sie riefen „Gott segne Nasrallah“.

Israel mit Blick auf Libanon in höchster Alarmbereitschaft

Israel ist nach Angaben eines Militärsprechers mit Blick auf seine Nordgrenze zum Libanon in „sehr, sehr hoher Alarmbereitschaft“. Das Militär sei bereit, auf alle Entwicklungen zu reagieren, betonte er.

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kam es erneut zu gegenseitigem Beschuss. Nach dem Abschuss einer Panzerabwehrrakete auf einen israelischen Militärposten habe die Armee den Abschussort im Libanon mit Artilleriefeuer beschossen, teilte das Militär mit. Bereits in der Nacht sei eine „Terrorzelle“ angegriffen worden, die versucht haben soll, Panzerabwehrraketen auf Israel abzufeuern.

Die schiitische Hisbollah-Miliz bestätigte den Angriff auf den israelischen Militärposten.