Nach Telefonstreich: Meloni-Berater zurückgetreten

Der Telefonstreich, den zwei russische Komiker der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni gespielt haben, bleibt nicht ohne Folgen. Der diplomatische Berater Melonis, Francesco Talo, trat zurück, wie die Regierungschefin bei einer Pressekonferenz heute berichtete. Er zog die Konsequenz aus der Tatsache, dass sein Büro die Premierministerin mit den Komikern telefonisch verbunden hatte.

„Nachlässig behandelt“

Meloni sagte bei einer Pressekonferenz, der Vorfall habe die „Oberflächlichkeit“ ihres diplomatischen Büros deutlich gemacht. „Der Anruf wurde nachlässig behandelt“, sagte die Regierungschefin. Sie betonte, dass sie nach dem Anruf Verdacht geschöpft und das ihrem Büro gemeldet habe, es seien jedoch keine Maßnahmen ergriffen worden.

„Diese Angelegenheit wurde nicht gut gehandhabt, es tut uns allen leid, Botschafter Talo hat die Verantwortung dafür übernommen“, sagte Meloni. Die Premierministerin betonte, sie bedauere den Rücktritt Talos, denn dieser habe in ihrem ersten Jahr im Amt gut gearbeitet.

Sie habe bisher über 80 internationale Telefongespräche geführt. In der ersten Amtszeit habe kein Premierminister so viele diplomatische Kontakte gepflegt wie sie, so Meloni.

Duo narrte bereits Wiener Bürgermeister Ludwig

Die italienische Regierungschefin war einem Anrufer aufgesessen, der sich als Azali Assoumani ausgab, Präsident der Afrikanischen Union (AU) und zugleich Staatschef der Komoren, wie ihr Büro zuletzt in Rom bestätigte.

In Wahrheit steckte dahinter das russische Duo Wowan und Lexus, das im Vorjahr auch schon den Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) genarrt hatte. Sie hatten sich ihm und anderen europäischen Stadtchefs gegenüber als Kiewer Bürgermeister Witali Klitschko ausgegeben.