Hisbollah-Chef droht Israel: „Alle Optionen auf dem Tisch“

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat sich heute zum ersten Mal seit Ausbruch des Krieges zwischen der Hamas und Israel an die Öffentlichkeit gewandt. Er drohte mit einer weiteren Eskalation im Krieg zwischen Israel und der Hamas.

„Alle Optionen an der libanesischen Front sind auf dem Tisch“, sagte Nasrallah. Eine Eskalation sei eine „realistische Möglichkeit“, alles hänge davon ab, wie der Krieg im Gazastreifen weiter verlaufen werde.

Menschen in Beirut verfolgen TV-Ansprache von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah
AP/Hussein Malla

Angriff „zu 100 Prozent palästinensisch“

Die radikalislamische Hisbollah-Miliz wird vom Iran unterstützt und operiert vom Libanon aus gegen Israel. Konkret mit einem großflächigen Angriff auf Israel drohte Nasrallah nicht. Er betonte, der Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 07. Oktober sei „zu 100 Prozent palästinensisch“ gewesen.

Zugleich machte er aber die USA für die gegenwärtige Lage im Gazastreifen verantwortlich. Was dort gerade passiere, sei eine „entscheidende Schlacht“. Und Israel werde seine Ziele nicht erreichen, sagte er.

Im gesamten Land gab es Versammlungen, um die Rede gemeinsam zu hören. Allein im südlichen Vorort Beiruts versammelten sich Tausende Anhänger der Schiitenorganisation mit wehenden Hisbollah- und Palästinenserflaggen und Bildern des Generalsekretärs. Sie riefen „Gott segne Nasrallah“.

Israel mit Blick auf Libanon in höchster Alarmbereitschaft

Israel ist nach Angaben eines Militärsprechers mit Blick auf seine Nordgrenze zum Libanon in „sehr, sehr hoher Alarmbereitschaft“. Das Militär sei bereit, auf alle Entwicklungen zu reagieren, betonte er.

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kam es erneut zu gegenseitigem Beschuss. Nach dem Abschuss einer Panzerabwehrrakete auf einen israelischen Militärposten habe die Armee den Abschussort im Libanon mit Artilleriefeuer beschossen, teilte das Militär mit. Bereits in der Nacht sei eine „Terrorzelle“ angegriffen worden, die versucht haben soll, Panzerabwehrraketen auf Israel abzufeuern.

Die schiitische Hisbollah-Miliz bestätigte den Angriff auf den israelischen Militärposten.