Strafanzeige von Hamas-Opferangehörigen bei IStGH

Die Angehörigen von neun israelischen Opfern des Großangriffs der radikalislamischen Hamas haben nach Angaben ihres Anwalts beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag eine Strafanzeige wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen eingereicht.

Wie Rechtsbeistand Francois Zimeray gestern erklärte, fordern die Familien eine Verfolgung der Hamas wegen Völkermords sowie den Erlass von Haftbefehlen gegen Anführer der im Gazastreifen herrschenden Gruppe.

Hinweis auf „ausführliche Dokumentation“ der Gräueltaten

Sämtliche Opfer, wegen deren Tötung nun der IStGH angerufen wird, seien Zivilisten, erklärte Zimeray weiter. In der Anzeige werde unter anderem darauf verwiesen, dass die Hamas-Terroristen ihre Taten nicht leugneten und sie „ausführlich dokumentiert und Aufzeichnungen davon weiterverbreitet“ hätten. Die Fakten könnten daher nicht bestritten werden.

Er sei „stets zurückhaltend“ bei „übertriebenen Bezeichnungen“ für Ereignisse, sagte Zimeray im französischen Radiosender Radio Classique. Seine Kollegen und er seien jedoch zu dem Schluss gekommen, dass der Vorwurf des Völkermords in diesem Fall vor Gericht Bestand habe.

Die Staatsanwälte am IStGH bestätigten gestern den Eingang einer „Mitteilung“. Das Büro von Chefankläger Karim Khan erklärte, es gebe grundsätzlich keine Kommentare über „derartige Mitteilungen“ ab.