Moskaunaher serbischer Geheimdienstchef tritt zurück

Der als moskaunah geltende serbische Geheimdienstchef Aleksandar Vulin ist heute überraschend zurückgetreten. In einer Erklärung, die serbische Medien veröffentlichten, begründete er seinen Schritt mit dem Druck, den der Westen auf sein Land ausüben würde. „Die USA und die EU fordern meinen Kopf als Voraussetzung dafür, dass keine Sanktionen gegen Serbien verhängt werden“, schrieb er in der Erklärung.

Er wolle nicht der Grund für Erpressung und Druck auf Serbien sein, fügte er hinzu. Sein Rücktritt vom Amt des Direktors des Inlandsgeheimdienstes BIA sei deshalb „unwiderruflich“.

Vulin, ein enger Vertrauter des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic, stand dem BIA seit einem Jahr vor. Von 2017 bis 2020 war er Verteidigungsminister, von 2020 bis 2022 Innenminister. Während Vucic den Eindruck erwecken will, zwischen dem Westen und Russland zu balancieren, gilt der 51-jährige Vulin als offener Sympathisant des Kreml. Die USA hatten im Juli Sanktionen gegen ihn verhängt.

Serbien ist das einzige Land unter den südosteuropäischen EU-Aspiranten, das nach dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine keine Sanktionen gegen Moskau verhängt hat.