UNO: Dutzende Mädchen und Frauen in Darfur entführt

Dutzende Mädchen und Frauen sind nach UNO-Angaben im seit Monaten umkämpften Westen des Sudan entführt worden und werden unter unwürdigen Bedingungen festgehalten. Die Betroffenen in den von der RSF-Miliz kontrollierten Gebieten von Darfur würden zwangsverheiratet und nur gegen Lösegeld freigelassen, sagte die Sprecherin des UNO-Menschenrechtskommissariats, Elizabeth Throssell, gestern.

Überlebende schätzten die Zahl der Entführten auf 20, es könnten allerdings auch viel mehr sein, betonte Throssell. „Einige Quellen berichteten, sie hätten gesehen, wie Frauen und Mädchen angekettet auf Kleintransportern und in Autos saßen“, sagte sie.

Gewalt trotz Friedensverhandlungen

Im Sudan herrscht seit Mitte April ein blutiger Machtkampf zwischen den Truppen von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und der RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo. Mehr als 9.000 Menschen wurden seitdem getötet.

In der vergangenen Woche nahmen die Konfliktparteien im saudi-arabischen Dschidda wieder Friedensverhandlungen auf, die Gewalt geht allerdings weiter.