Mehr als 200.000 Afghanen haben Pakistan verlassen

Im Zuge der angedrohten Massenabschiebungen aus Pakistan haben nach Regierungsangaben inzwischen mehr als 200.000 Afghanen und Afghaninnen das südasiatische Land verlassen. Der „Rückführungsprozess“ verlaufe reibungslos, sagte der geschäftsführende Innenminister Sarfraz Bugti der dpa heute. Die Zahlen bezogen sich auf den Zeitraum der vergangenen Wochen seit der Ankündigung der Atommacht, Flüchtlinge abschieben zu wollen.

Die pakistanische Regierung hatte jüngst angekündigt, Flüchtlinge ohne Aufenthaltsstatus abzuschieben und ihnen eine Frist bis 1. November zur freiwilligen Ausreise gesetzt. Die Maßnahme zielt vor allem auf Afghanen aus dem von den Taliban beherrschten Nachbarland, die in Pakistan den größten Anteil irregulärer Migranten ausmachen.

Die Regierung macht mit den Plänen Stimmung vor der für Februar geplanten Parlamentswahl in dem südasiatischen Land. Das Innenministerium der in Afghanistan herrschenden islamistischen Taliban berichtete, dass von Freitagabend bis heute Früh rund 57.000 Afghanen „zwangsweise abgeschoben“ worden seien.

Bericht über Angriff auf Luftwaffenbasis

Die pakistanische Armee wehrte unterdessen nach eigenen Angaben heute den Angriff einer mit den pakistanischen Taliban (TTP) verbündeten Gruppierung auf einen Ausbildungsstützpunkt der Luftwaffe ab. Bei den Auseinandersetzungen in der Provinz Punjab nahe der Grenze zu Afghanistan seien „neun Terroristen“ getötet worden, hieß es in einer Erklärung der Armee.