Kuss für Baerbock: Kroatiens Chefdiplomat entschuldigt sich

Nach einem vom Publikum als unpassend gewerteten Beinahe-Kuss für Annalena Baerbock hat sich Kroatiens Außenminister Gordan Grlic Radman entschuldigt. Er sei sich nicht gleich bewusst gewesen, seine deutsche Amtskollegin mit der freundlich gemeinten Geste beim Europakongress im Auswärtigen Amt am Donnerstag in Berlin möglicherweise in Verlegenheit gebracht zu haben. „Vielleicht war es ein unangenehmer Moment“, sagte Grlic Radman nach Angaben kroatischer Medien heute.

„Wenn jemand darin etwas Schlimmes gesehen hat, dann entschuldige ich mich bei demjenigen, der das so aufgefasst hat“, fügte Grlic Radman hinzu. Wegen der Verspätung seines Flugzeugs habe er Baerbock erst beim „Familienfoto“ mit allen EU-Kollegen gesehen, sagte Radman weiter. „Ich weiß nicht, was das Problem war. Ich habe es nicht gesehen, ich war mir dessen nicht bewusst. Wir begrüßen uns immer herzlich. Es ist ein herzlicher, menschlicher Umgang unter Kollegen.“

Videoaufnahmen von den Ereignissen hatten gezeigt, wie Grlic Radman versucht, Baerbock während der Aufnahme des „Familienfotos“ zu küssen und wie diese sich schnell zur Seite wegdreht. Die „Bild“-Zeitung hatte zuerst darüber berichtet. Aus Baerbocks Umfeld hieß es laut „Bild“, es sei ein ungelenker Versuch gewesen, sich schnell noch zu begrüßen.

Vorwürfe auf Social Media

Dem kroatischen Minister wird jetzt unter anderem in sozialen Netzwerken vorgehalten, dass er eine deutsche Regierungspolitikerin öffentlich in Verlegenheit gebracht und sein Land beschämt habe. „Frauen gewaltsam zu küssen, nennt man doch auch Gewalt, oder?“, schrieb Kroatiens frühere Ministerpräsidentin Jadranka Kosor (2009–11) auf Twitter (X).