Nettomedianeinkommen in Österreich 2022 gestiegen

Die Regierung hat zuletzt – angesichts der in Österreich über viele Monate über dem Eurozonen-Durchschnitt liegenden Inflation – stets betont, dass die Kaufkraft hierzulande durch verschiedene Maßnahmen trotzdem erhalten worden sei. Heute sieht sie sich mit Verweis auf eine Analyse der EU-Statistikbehörde Eurostat bestätigt. Denn diese zeigt einen inflations- und kaufkraftbereinigten, leichten Anstieg der real verfügbaren Nettomedianeinkommen von 2021 auf 2022.

Eurostat weist für Österreich für das Vorjahr mit 25.119 Euro die dritthöchsten real verfügbaren Nettomedianeinkommen unter den EU-Staaten aus. 2021 waren es laut der EU-Behörde 24.450 Euro.

„Die Kombination aus kaufkraftstützenden Hilfen, gezielten Preis- und Kostensenkungsmaßnahmen beim Strom und strukturellen Maßnahmen sorgt trotz aller Herausforderungen dafür, dass das Leben für die Menschen leistbar bleibt“, kommentierte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP). „Laut Budgetdienst konnte die Kaufkraft gerade im Bereich niedriger Einkommen erhalten werden“, sagte ÖVP-Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.

Luxemburg und Niederlande vor Österreich

Vor Österreich lagen in der EU laut Eurostat voriges Jahr nur Luxemburg mit 33.214 und die Niederlande mit 25.437 Euro. In Deutschland gab es von 2021 auf 2022 einen leichten Rückgang von 23.336 auf 23.197 Euro. Beim zweitwichtigsten Handelspartner Italien gab es einen Anstieg von 17.304 auf 18.472 Euro.

In Spanien, das über weite Strecken die Inflation verhältnismäßig tief und phasenweise deutlich unter jener in Österreich hielt, gab es einen Anstieg von 16.297 auf 17.254 Euro.

Eurostat veröffentlichte die Statistik gestern unter der Anwendung des Kaufkraftstandards (KKS). So gelten die Daten als kaufkraftbereinigt. Der Medianwert wiederum entspricht nicht dem Durchschnitt, sondern stellt den Zentralwert von nach Größe geordneten Messwerten dar. Ausreißer fallen so weniger ins Gewicht.