Sieben Tote nach schweren Unwettern in Toskana

Die Zahl der Todesopfer bei den schweren Unwettern in der italienischen Region Toskana ist auf sieben gestiegen. Die Leiche eines Mannes, der nach den Überschwemmungen vermisst worden war, wurde gestern gefunden. Der 69-Jährige war in Campi Bisenzio abgängig, einer der am stärksten von den Unwettern betroffenen Gemeinden im Großraum Florenz. Damit stieg die Zahl der Todesopfer der Überschwemmungen auf sieben. Eine weitere Person wurde vorerst noch vermisst.

Die meisten Toten wurden aus der Gemeinde Montemurlo nördlich von Florenz gemeldet, in der der Fluss Bisenzio über die Ufer trat. Besonders betroffen waren auch die Städte Prato, Empoli und Pontedera. Mehrere Menschen, die in den überschwemmten Gebieten ihre Häuser verlassen mussten, wurden in Pfarren untergebracht. Auch Anfang nächster Woche werden die Schulen in mehreren Gemeinden der Toskana geschlossen bleiben.

Luftaufnahme von Überflutungen in Campi Bisenzio in der Region Toskana in Italien
Reuters/Yara Nardi

Regionalpräsident: Stärkster Regen seit 50 Jahren

In der Toskana sei seit 50 Jahren nicht so viel Regen in einem derart kurzen Zeitraum gefallen, erklärte Regionalpräsident Eugenio Giani. Seit 1966 habe es nicht mehr so viel geregnet. Hunderte Angehörige von Rettungseinheiten sowie Freiwillige standen im Einsatz, um die Straßen der betroffenen Gemeinden von Schlamm und Geröll freizuschaufeln. Wasserpumpen waren im Dauereinsatz. In mehreren Gemeinden kam es zu Strom- und Trinkwasserausfällen.

Von den Unwettern wurde auch die norditalienische Region Venetien schwer getroffen, ebenso die Emilia-Romagna und die Lombardei. In Mailand schwoll der Fluss Seveso an, der bereits am Dienstag über die Ufer getreten war und einige Viertel der Finanzmetropole überschwemmt hatte. In der Emilia-Romagna war es bereits im Mai zu verheerenden Unwettern mit 15 Todesopfern und Schäden in Milliardenhöhe gekommen.

Tote auch in Bulgarien

In Bulgarien starben zwei Menschen bei heftigen Regenfällen und starken Winden. Ein 51-Jähriger sei gestorben, als eine Mauer auf ihn gestürzt sei, teilte das Innenministerium mit. Außerdem sei ein 67-Jähriger ums Leben gekommen, der vermutlich auf ein kaputtes Stromkabel getreten sei. Eine Frau wurde ins Krankenhaus gebracht, nachdem ein Baum auf sie gestürzt war.

Hunderte Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Polizisten waren im Einsatz, um die durch heftige Regenfälle und starke Winde verursachten Schäden zu beseitigen. Besonders betroffen waren nach Angaben des Innenministeriums eine Region im Süden und mehrere Regionen im Nordosten des Landes.