Georg-Büchner-Preis für Autor Lutz Seiler

Der Romancier und Dichter Lutz Seiler ist gestern in Darmstadt in Deutschland mit dem Georg-Büchner-Preis 2023 ausgezeichnet worden. In seinen jungen Jahren habe er ein starkes Gefühl gehabt, das später verebbte, die Sehnsucht nach einem Mentor, sagte Seiler bei einem Festakt der Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung im Staatstheater.

Der Romancier und Dichter Lutz Seiler
APA/dpa/Andreas Arnold

„Gefunden habe ich ihn nie, auch nicht das prägende Vorbild, dessen Nachahmung ein Eingang oder eine Brücke hätte sein können in die Welt des Schreibens.“ Heute könnte er sagen, das Lesen, die Lektüre in ihrer Vielgestalt, habe diese Rolle besetzt, sagte der Autor von Gedichten, Essays und Romanen wie „Kruso“. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis zählt zu den wichtigsten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum.

Der 1963 in Gera geborene Seiler ging in seiner Dankesrede auf die auch für sein Werk prägende Zeit seiner Kindheit in Thüringen und dem dortigen Uranabbau ein, nahm aber auch die derzeitige politische Lage in den Blick. Für unsere Spezies wären „Fürsorge und Schonung“ richtige Mittel, Voraussetzung hierfür sei aber Frieden.

„Krieg hingegen, wie wir ihn heute erleben, heißt Fortsetzung und Beschleunigung jener unfassbar brutalen Destruktion von Biografien, Familien und Landschaft, die schon das letzte Jahrhundert prägte.“