Russland testet atomwaffenfähige Interkontinentalrakete

Wenige Tage nach dem Ausstieg aus dem internationalen Vertrag zum Verbot von Atomtests hat Russland nach eigenen Angaben eine mit Atomsprengköpfen ausrüstbare Interkontinentalrakete getestet. Das russische Verteidigungsministerium erklärte heute, eine Rakete vom Typ Bulawa sei im Weißen Meer vom U-Boot „Imperator Alexander III.“ aus abgeschossen worden und habe zur geplanten Zeit ein Ziel auf der Tausende Kilometer entfernten Halbinsel Kamtschatka getroffen. Es handelt sich um den ersten Test einer Bulawa-Rakete seit über einem Jahr.

Die zwölf Meter langen Bulawa-Raketen mit dem NATO-Codenamen SS-NX-30 haben eine Reichweite von 8.000 Kilometern, sie sind ein Herzstück der russischen Nuklearstrategie. Das strategische U-Boot „Imperator Alexander III.“, von dem aus das Geschoß nun abgefeuert wurde, ist laut russischer Armee mit 16 Bulawa-Raketen ausgerüstet.

Seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 hat der russische Präsident Wladimir Putin mehrfach eine aus westlicher Sicht aggressive Rhetorik zu Atomwaffen verwendet. Im Sommer verlagerte Moskau taktische Atomwaffen auf das Gebiet seines Verbündeten Belarus, dessen Staatsgebiet an mehrere NATO- und EU-Staaten angrenzt.