Jordanien: Vertreibung von Palästinensern „rote Linie“

Jordanien hat eine „rote Linie“ im Gaza-Krieg gezogen. Versuche, Palästinenser aus dem Gazastreifen oder dem Westjordanland zu vertreiben, bzw. Bedingungen, das vorzubereiten, werde das Königreich als „Kriegserklärung“ betrachten, sagte der jordanische Ministerpräsident Bischer al-Chasawneh laut der staatlichen Nachrichtenagentur Petra gestern.

Die „brutalen Angriffe auf Krankenwagen und humanitäre Hilfskräfte“ im Gazastreifen widersprächen „dem Prinzip der Selbstverteidigung“. Laut Chasawneh seien alle Optionen auf dem Tisch.

Nachdem sich die Außenminister verschiedener arabischer Staaten und ein Vertreter der PLO bereits am Wochenende zur aktuellen Lage in Gaza beraten hatten, soll es am Samstag erneut einen „arabischen Gipfel“ geben. Laut dem jordanischen Premier wird das Treffen in Saudi-Arabien stattfinden.

Israel betont strategische Bedeutung von Beziehung

Jordanien hatte als Reaktion auf den Gaza-Krieg bereits beschlossen, seinen Botschafter in Israel zurückzuberufen. Der israelische Botschafter, der das Königreich zuvor verlassen hatte, sollte gleichzeitig nicht zurück nach Amman kehren.

Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums sagte, die Beziehungen Israels mit Jordanien seien von strategischer Bedeutung für beide Länder. „Wir bedauern die hetzerischen Stellungnahmen der jordanischen Führung.“ Israels Ziel sei es, die terroristische Infrastruktur der Hamas zu zerstören. „Israel hat nicht die Absicht, der zivilen Bevölkerung zu schaden oder sie zu deportieren.“