Fitch stufte Signa Development auf „hochriskant“ zurück

Das Tauziehen um die weitere finanzielle Gebarung beim österreichischen Immobilienkonzern Signa des Tiroler Investors Rene Benko hat mittlerweile auch die Bonitätseinschätzung beeinträchtigt.

Die US-Ratingagentur Fitch hat die Signa Development AG, eine von vier Immobilienbeteiligungsfirmen Benkos, auf „hochriskant“ nach unten gestuft, wie das deutsche „Handelsblatt“ (Dienstag-Ausgabe) berichtet.

Seit Beginn dieser Woche reicht es nur noch für die Bonitätsnote „CCC“ („substantial risks“). Das bedeutet, dass „nur bei günstiger Entwicklung keine Ausfälle zu erwarten“ sind. Davor war die Signa Development mit „B“ („highly speculative“) bewertet, was hieß, dass „bei Verschlechterung der Lage Ausfälle wahrscheinlich“ sind.

Als Begründung für die Herabstufung nannte die Ratingagentur die Zahlen aus dem Zwischenbericht des Unternehmens per 30. Juni 2023. Darin gab die Signa Development bekannt, dass sie „vor Herausforderungen steht, auch im Hinblick auf seine Liquiditätslage“.

Der Schwesterkonzern Signa Prime Selection erlitt bereits 2022 einen Milliardenverlust, weil im Bau befindliche Immobilien abgewertet werden mussten. Beim Hamburger Elbtower und anderen Projekten kam es zu einem Baustopp. Zudem strich Signa laut „Handelsblatt“ Finanzzusagen für einige seiner Internetstores in der Beteiligungssparte Signa Retail, was unter anderem bei der Tochter Tennis-Point zu einem Insolvenzantrag führte.

„Unbezahlte Lieferanten und Bankfinanzierer“

Zwar besitze die von Fitch nunmehr als hochriskant eingestufte Signa Development mit einem Anlagevermögen von rund drei Mrd. Euro nicht den gleichen Umfang an Projekten wie die Signa Prime Selection, die auf rund 20 Mrd. Euro komme. Doch „unbezahlte Lieferanten und Bankfinanzierer“ könnten die Signa-Gesellschaften „gegenseitig kontaminieren und stören“, warnt die Ratingagentur.

Sie sieht ein „Risiko“, dass Signa Development eigene Finanzmittel an andere Teile der Signa-Gruppe weitergeleitet hat. Zu erkennen sei das durch die Erhöhung der „sonstigen Finanzforderungen“, die im ersten Halbjahr 2023 um 215 Mio. Euro gestiegen seien. Diese seien im Halbjahresbericht als verzinsliche „Darlehen an indirekte Aktionäre“ bezeichnet.