G-7-Außenminister beraten über gemeinsame Linie

Vor dem Hintergrund lauter werdender Forderungen nach Kampfpausen im Gazastreifen beraten die G-7-Außenminister bei einem zweitägigen Treffen in Tokio über eine gemeinsame Linie im Krieg zwischen Israel und der Hamas.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sagte bei ihrer Ankunft heute, sie werbe angesichts des Leides der Zivilbevölkerung in dem Palästinensergebiet intensiv für humanitäre Feuerpausen. US-Außenminister Antony Blinken rief die G-7 zur Einigkeit auf.

In den vergangenen Tagen habe sie mit unterschiedlichen Partnern erörtert, wie diese Pausen „zeitlich und geografisch“ in die Wege geleitet werden könnten, sagte Baerbock. Zugleich betonte die Ministerin die Unterstützung der G-7-Länder für das Selbstverteidigungsrecht Israels. Das Land habe das Recht und die Pflicht, „im Rahmen des internationalen Völkerrechts“ seine Bevölkerung zu schützen.

Blinken sagte zu Beginn des Treffens mit Blick auf den Krieg in Nahost, das sei „ein sehr wichtiger Moment (…) für die G-7“. Die Gruppe müsse nun mit „einer klaren Stimme sprechen“. Der US-Außenminister wollte nach Angaben eines hochrangigen Vertreters seines Ministeriums seine G-7-Kolleginnen und -Kollegen bei dem Treffen über die Ergebnisse seiner jüngsten Nahost-Reise informieren.

Ukraine-Krieg und Lage im Indopazifik als weitere Themen

Ein zweites zentrales Thema des Treffens der G-7-Außenminister wird der Krieg in der Ukraine sein. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba wird per Video an den Beratungen teilnehmen. Im Hinblick darauf kündigte Baerbock Vorbereitungen auf einen „Winterschutzschirm“ für die Ukraine an.

Ein weiterer Gegenstand der Beratungen, an denen auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell teilnimmt, ist die Lage im Indopazifik. Insbesondere Nordkoreas Atomwaffenprogramm und Chinas militärische Drohgebärden gegenüber Taiwan sorgen bei den westlichen Verbündeten für Besorgnis.

Auf dem Programm steht außerdem eine Sitzung zu Zentralasien. Zu den G7-Staaten gehören Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Großbritannien.