UNO: Förderpläne für Öl, Gas und Kohle gegen 1,5-Grad-Ziel

Die weltweit geplanten Fördermengen an Kohle, Öl und Gas übersteigen weiterhin deutlich das für eine Eindämmung des Klimawandels zulässige Maß.

Die von Staaten geplante Produktion für 2030 betrage mehr als das Doppelte (110 Prozent mehr) dessen, was mit dem im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Ziel der Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius vereinbar wäre, heißt es in einem heute veröffentlichten Bericht des UNO-Umweltprogramms (UNEP) und führender Forschungsinstitute.

Weltweit werde noch bis 2030 mehr Kohle produziert. Die Fördermengen von Öl und Gas sollen noch bis mindestens 2050 steigen. „Die Pläne der Regierungen, die Produktion fossiler Brennstoffe auszuweiten, untergraben die Energiewende, die notwendig ist, um Netto-null-Emissionen zu erreichen, schaffen wirtschaftliche Risiken und stellen die Zukunft der Menschheit infrage“, kritisierte UNEP-Direktorin Inger Andersen.

Bericht: Technologien zu CO2-Speicherung zu unsicher

Ein Vertreter des Climate Action Network, in dem mehr als 1.900 Klimaschutzorganisationen in etwa 130 Staaten zusammengeschlossen sind, sprach in einer Reaktion von „eklatanter Heuchelei“ von Staaten, die sich als Klimavorreiter darstellten, aber die Krise zugleich selbst verstärkten.

Der Bericht zeigt auf, dass keiner von 20 analysierten Staaten, die insgesamt einen Großteil von Kohle, Öl und Erdgas fördern und konsumieren, sich vollends zu einer Beschränkung der Produktionsmengen auf den für das 1,5-Grad-Ziel nötigen Umfang verpflichtet habe.

Viele Länder setzten auf Gas als Brückentechnologie, ohne konkrete Pläne für den Ausstieg zu haben. Technologien zur Speicherung oder Entfernung von CO2 aus der Luft seien zu unsicher, um sich auf ihren Einsatz zu verlassen.