Kroatien: Vergiftungen nach Konsum von Mineralwasser und Cola

Mehrere Menschen sollen in Kroatien Vergiftungen durch den Konsum kohlensäurehaltiger Getränke – darunter auch Mineralwasser – erlitten haben.

Gestern berichteten Medien über einen jungen Mann aus Rijeka, der schwere Verätzungen der Speiseröhre davontrug, nachdem er Mineralwasser der österreichischen Marke Römerquelle getrunken hatte. Mittlerweile gaben Behörden sechs weitere Verdachtsfälle in der Hauptstadt Zagreb und in Varazdin bekannt, eine Untersuchung läuft.

Die Betroffenen, bei denen der Verdacht auf chemisch bedingte Schleimhautverletzungen besteht, hätten unterschiedliche Erfrischungsgetränke konsumiert, hieß es. Der kroatische Gesundheitsminister Vili Beros versicherte, dass man die Situation unter Kontrolle habe. „Es gibt keinen Grund zur Panik, aber es ist Vorsicht geboten“, sagte der Minister bei einer Pressekonferenz.

Offenbar mehrere Getränke als Auslöser

Vorerst wurde nicht spezifiziert, um welche Getränke es sich handelt. Bestätigt wurde lediglich, dass der Fall in Rijeka auf ein Mineralwasser mit Geschmack der Marke Römerquelle zurückzuführen ist, in einem der Zagreber Fälle war es Coca-Cola gewesen. Laut den Medienberichten handelte es sich auch in anderen Fällen um Getränke des Konzerns Coca-Cola.

Bei den anderen Betroffenen, die in Zagreb und Varazdin die Notaufnahme aufgesucht haben, wurden leichtere Verletzungen der Schleimhaut diagnostiziert, niemand musste stationär im Krankenhaus behandelt werden.

Laut dem Gesundheitsminister konnte man bisher in zwei von diesen Fällen eindeutig eine Verbindung mit dem Konsum von Getränken feststellen, bei den anderen wird noch ermittelt. Nach Angaben aus dem Zagreber Unispital schloss man mittlerweile in drei weiteren Fällen einen Zusammenhang mit Getränken aus.

Römerquelle spricht von „Einzelfall“

Die kroatische Coca-Cola-Tochter bestätigte gestern, dass der Fall in Rijeka mit einer „Glasflasche Römerquelle Emotion Heidelbeere-Granatapfel 300 ml“ in Verbindung stehe. Das Unternehmen sprach von einem „Einzelfall“ und wolle mit den Behörden bei der Untersuchung kooperieren.

Auf Anordnung der Aufsichtsbehörde zog Coca-Cola verdächtigte Produkte vorübergehend aus dem Verkehr. Dabei handelt es sich um eine Charge von „Coca-Cola Original Taste“ und zwei limitierten Serien von „Römerquelle Emotion Heidelbeere-Granatapfel“, wie das Unternehmen laut Medien mitteilte.

Aus Österreich, wo die Römerquelle-Produkte abgefüllt werden, hieß es unterdessen, dass eine interne Untersuchung keine Probleme bei der Produktion ergeben habe. Zusätzlich seien Proben zur weiteren Analyse an ein unabhängiges akkreditiertes Labor geschickt worden, teilte Coca-Cola Österreich dem Nachrichtenportal 24sata auf Anfrage mit.

Betroffenes Produkt nicht in Österreich erhältlich

Das betroffene Getränk von Römerquelle ist nicht auf dem österreichischen Markt erhältlich, betonte Coca-Cola Österreich. Das Produkt Römerquelle „Emotion Heidelbeere-Granatapfel“ in der 330-ml-Glasflasche sei für den kroatischen Markt hergestellt worden.

Laut dem Statement hat Coca-Cola Österreich die österreichischen Behörden über eine gründliche interne Untersuchung detailliert informiert, deren Analyse keinerlei Probleme in der Abfüllung aufgezeigt hat. Darüber hinaus hat das Unternehmen Proben an ein unabhängiges, akkreditiertes Labor zur weiteren Prüfung geschickt.

Gesundheitsministerium „in engem Austausch“ mit Betrieb

Seitens der österreichischen Behörden wurden zusätzlich entsprechende Proben am Produktionsstandort im Burgenland genommen, um die Sicherheit zu bestätigen. „Wir befinden uns in einem engen Austausch mit dem Betrieb, der zuständigen Lebensmittelbehörde und der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), um den Sachverhalt zu klären“, betonte das Gesundheitsministerium auf APA-Anfrage.