Filmemacher Rainer Erler ist tot

Der Münchner Regisseur, Produzent und Autor Rainer Erler ist tot. Er sei heute im Alter von 90 Jahren in seiner Wahlheimat Perth in Australien gestorben, teilte seine Familie mit.

Mit künstlerischen Beiträgen wie dem erfolgreichen Psychothriller „Fleisch“ sorgte er immer wieder für Diskussionsstoff.

Regisseur, Produzent und Autor Rainer Erler auf einem Archivfoto von 1990
IMAGO/teutopress

Sein letzter großer Film – „Die Kaltenbach-Papiere“ aus dem Jahr 1990 – war mit Mario Adorf und Ulrich Tukur starbesetzt. „Aufzuhören war für mich schwer“, sagte er anlässlich eines Interviews zu seinem 90. Geburtstag diesen August.

Erler wollte auf Missstände hinweisen

Filmemachen sei sein Leben, sein Lebenselixier gewesen, aber auch ein Ventil, um auf Missstände und ungesunde Entwicklungen hinzuweisen. „Ich war ja auch immer Autor, und Themen gab es auch damals schon mehr als genug.“

Zu den bekanntesten Werken des gebürtigen Münchners gehörten die gesellschaftskritische Komödie „Seelenwanderung“, das Politdrama „Plutonium“, die Science-Fiction-Filme „Das blaue Palais“ und „Operation Ganymed“ sowie der Psychothriller „Fleisch“, in dem Erler bereits 1979 das Thema Organhandel packend thematisierte.

An Kinoverleiher in 127 Ländern sei der Film verkauft worden, so Erler. „Sogar in der DDR war es ein unglaublicher Erfolg. Die haben dort zwölf Millionen Kinokarten verkauft.“