Besatzungschef von Cherson zu 15 Jahren Haft verurteilt

Der von Moskau eingesetzte regionale Verwaltungschef des südukrainischen Gebietes Cherson, Wladimir Saldo, ist von einem ukrainischen Gericht in Abwesenheit zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Saldo wurde nach Angaben des Gerichts von gestern des Hochverrats, der Kollaboration mit russischen Besatzern und der Rechtfertigung von Russlands Einmarsch in die Ukraine schuldig gesprochen.

Das Urteil sei noch nicht rechtskräftig und könne nach dem gesetzlich festgelegten Verfahren angefochten werden, hieß es in der online veröffentlichten Gerichtsentscheidung. Saldos Vermögen soll demzufolge konfisziert werden.

Saldo war zwischen 2002 und 2012 Bürgermeister von Cherson. Seit Beginn der russischen Invasion der Ukraine im Februar 2023 ist er eine Schlüsselfigur des Kremls in dem von Russland besetzten Teil der gleichnamigen südukrainischen Region.

Besatzungsvertreter in Luhansk getötet

Ein prominenter Vertreter der russischen Besatzungsverwaltung im ostukrainischen Gebiet Luhansk ist unterdessen übereinstimmenden Angaben zufolge bei einem Anschlag getötet worden. Im Auto des 48 Jahre alten Michail Filiponenko sei ein Sprengsatz detoniert, meldeten mehrere staatliche russische Nachrichtenagenturen.

In einer Mitteilung bekannte sich der ukrainische Militärgeheimdienst zu dem Anschlag. „Alle Kriegsverbrecher und Kollaborateure erhalten ihre gerechte Strafe!“, so die Behörde.