Einigung auf Gesetz zur Rettung der Natur

Damit sich die Natur in der EU erholt, sollen künftig mehr Wälder aufgeforstet, Moore wiedervernässt und Flüsse in ihren natürlichen Zustand versetzt werden. Unterhändler und -händlerinnen des Europaparlaments und der EU-Staaten einigten sich in der Nacht auf heute auf ein heftig diskutiertes Naturschutzvorhaben.

Hintergrund des Gesetzes ist, dass nach EU-Angaben rund 80 Prozent der Lebensräume in der Europäischen Union in einem schlechten Zustand sind. Zudem seien zehn Prozent der Bienen- und Schmetterlingsarten vom Aussterben bedroht und 70 Prozent der Böden in einem ungesunden Zustand.

Dem Gesetz war ein heftiger Streit vorausgegangen, unter anderem weil strenge Auflagen für Landwirte und Landwirtinnen befürchtet wurden. Vor allem die Christdemokraten waren gegen das Vorhaben Sturm gelaufen und versuchten, es komplett auf Eis zu legen. Ein Antrag, das Gesetz zurückzuweisen, bekam im Sommer im Parlament jedoch keine Mehrheit.

Parlament muss noch zustimmen

Mit dem nun ausgehandelten Kompromiss werden Landwirte künftig nicht verpflichtet sein, einen bestimmten Prozentsatz ihres Landes für umweltfreundliche Maßnahmen zur Verfügung zu stellen, was Bauern befürchtet hatten. Der nun gefundene Kompromiss muss noch formell von den EU-Staaten und dem Europaparlament abgesegnet werden.

Normalerweise ist das Formsache. In diesem Fall ist jedoch nicht ganz sicher, dass genug Christdemokraten dem Kompromiss zustimmen, um eine ausreichende Mehrheit im Parlament zu bekommen. Auf Druck der Christdemokraten waren viele Vorgaben abgeschwächt worden.