Polargipfel sucht Wege zum Schutz schmelzender Ökosysteme

Das Schmelzen der Gletscher und des Meereises geschieht schleichend, der Rückzug der Eisregionen aber hat sich zuletzt beschleunigt. Über den Schutz der Gletscher und der Polargebiete beraten Politikerinnen und Politiker sowie Fachleute bis heute auf einer Konferenz in Paris im Vorfeld des COP28-Klimagipfels ab Ende November in Dubai.

In Vorbereitung ist ein Aufruf zum Schutz der Arktis, der Antarktis und der Gletscher, der heute veröffentlicht werden soll.

Der Polargipfel ist Teil einer „One Planet“-Gipfelreihe, die Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf der UNO-Klimakonferenz in Bonn 2017 ins Leben gerufen hat. Umweltschützerinnen und -schützer pochen darauf, dass konkrete Schutzmaßnahmen für die schmelzenden Ökosysteme auch umgesetzt werden – und warnen vor katastrophalen Folgen, wenn das nicht gelingt.

Auftauen des Permafrosts als Gefahr

Das Auftauen des Permafrosts könne zur Freisetzung von Treibhausgasen führen, und das Verschwinden der Gletscher sei eine immense Herausforderung, die die gesamte Menschheit betreffe, sagte Macron anlässlich des Gipfels.

Der erste weltweite Gipfel zum Thema Polargebiete und Gletscher sei eine Gelegenheit, die wissenschaftliche Zusammenarbeit und den Schutz der Ökosysteme zu verbessern und sich auf die Konsequenzen der Eisschmelze einzurichten, die bereits begonnen habe, so Macron.

Wie dringlich die Lage ist, wird unter anderem in der Antarktis sichtbar. Im September wurde bekannt, dass die Ausdehnung des Meereises rund um den Kontinent einen neuen Tiefststand erreicht hat, der deutlich geringer ist als in den vergangenen Jahren im antarktischen Winter.

Auch den Tod Tausender Kaiserpinguinkücken rechnen Expertinnen und Experten dem Meereisverlust zu. Satellitenbilder zeigten nach einer Studie des British Antarctic Survey, dass die von den Pinguinen als Brutstätten verwendeten Eisflächen komplett verschwunden waren, bevor die Kücken ihr wasserdichtes Gefieder ausgebildet hatten.