Davidstern-Sprühaktion in Paris: Moskau weist Vorwürfe zurück

Russland hat den Vorwurf Frankreichs zu einer gegen Jüdinnen und Juden gerichteten Davidstern-Sprühaktion in Paris als haltlos zurückgewiesen. „Wir verurteilen entschieden die unbegründeten Versuche von Paris, eine ‚russische Spur‘ in den Ereignissen zu finden, die keinen Bezug zu unserem Land haben“, teilte das Außenministerium in Moskau heute mit. Einziges Ziel der Vorwürfe sei es, Russland zu diskreditieren.

Aufgesprühte Davidsterne auf einer Pariser Hausmauer
APA/AFP/Geoffroy Van Der Hasselt

Frankreich wirft Russland vor, hinter der massenhaften Farbbesprühung von Pariser Gebäuden mit Davidsternen vor rund zwei Wochen zu stecken. Es sei bemerkenswert, dass das französische Außenministerium selbst einräume, dass die Ermittlungen zu der Sprühaktion noch liefen, hatte gestern Abend auch die russische Botschaft in Paris mitgeteilt.

„Keine russische Tradition“

Eine Beteiligung ausländischer Auftraggeber sei nicht nachgewiesen. „Russland hat stets jedwede Akte des Antisemitismus scharf verurteilt und verurteilt sie. Was das Anbringen von Davidsternen auf Wohnhäusern jüdischer Bürger angeht, so ist das eine westeuropäische und keine russische Tradition“, hieß es in der Mitteilung.

Das Außenministerium in Paris hatte mitgeteilt, Frankreich verurteile aufs Schärfste die Beteiligung des russischen Propagandanetzwerks Recent Reliable News (RRN/Doppelgänger) an der Verbreitung von Fotos der Davidstern-„Tags“ in sozialen Netzwerken. Was die Taten selber angeht, müssten die Ermittlungen zeigen, ob ein ausländischer Auftraggeber dahintersteckt. Moskau wies auch „kategorisch“ Anschuldigungen zurück, mit dem russischsprachigen Netzwerk in Verbindung zu stehen.