Die Musikerin SZA
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Grammy-Nominierungen

Frauen lassen Männer hinter sich

Die Verleihung der Grammys ist jedes Jahr ein großes Spektakel. Im kommenden Jahr steht die Veranstaltung ganz im Zeichen erfolgreicher Künstlerinnen. R&B- und Soulsängerin SZA geht mit den meisten Nominierungen in das Rennen um den bekanntesten Musikpreis der Welt. Dahinter folgen allerdings schon weitere weibliche Branchengrößen.

Mit insgesamt neun Nominierungen liegt Sängerin SZA vor der Rockmusikerin Phoebe Bridgers, der Popsängerin Victoria Monet sowie dem Toningenieur und Mixer Serban Ghenea, die mit jeweils sieben Nominierungen ebenfalls gute Chancen auf eine goldene Trophäe haben.

SZA, die bürgerlich Solana Imani Rowe heißt, hatte im Jahr 2017 ihr Debütalbum „Ctrl“ veröffentlicht, für das sie viel Anerkennung von Kritikerinnen und Kritikern erhielt. Mit ihrer Platte „SOS“ feierte sie im vergangenen Jahr erneut Charterfolge.

Die Musikerin Billie Eilish
Reuters/Stephanie Lecocq
Billie Eilish erhielt sechs Nominierungen

Swift beherrschte Schlagzeilen

Für die im kommenden Jahr stattfindende 66. Grammy-Verleihung sind zudem Stars wie Billie Eilish, Olivia Rodrigo, Taylor Swift und Miley Cyrus ebenso in jeweils sechs Kategorien nominiert wie Jon Batiste, Brandy Clark und die Rockband Boygenius. Sollte Swift sich mit ihrer Platte „Midnights“ durchsetzen, wäre es bereits ihre vierte Grammy-Auszeichnung für das beste Album des Jahres.

Die Musikerin Taylor Swift
APA/AFP/Michael Tran
In ihrer gesamten Karriere wurde Taylor Swift 52-mal für einen Grammy nominiert

Swift beherrschte in diesem Jahr die Schlagzeilen mit ihrer ausverkauften Konzerttournee, dem gleichnamigen Film „The Eras Tour“, der die Shows dokumentiert, und ihrer Beziehung mit dem American-Football-Star Travis Kelce. Die Sängerin steht nun bei insgesamt 52 Grammy-Nominierungen in ihrer Karriere, zwölfmal hat sie gewonnen.

Auch „Barbie“-Film unter Nominierten

Der Produzent Jack Antonoff kann sich ebenfalls in sechs Kategorien Hoffnungen auf einen Grammy machen, nominiert wurde er für seine Arbeit mit Swift und der Sängerin Lana del Rey. In mehreren Kategorien nominiert ist außerdem Musik aus dem „Barbie“-Film, der im Sommer für volle Kinos sorgte.

Die Musikerin Phoebe Bridgers
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Musikerin Phoebe Bridgers wurde für ihre Performance mit SZA für „Ghost in the Machine“ nominiert

Die Grammy Awards 2024 werden am 4. Februar in Los Angeles vergeben. Bei der Grammy-Verleihung Anfang des laufenden Jahres hatte die US-Sängerin Beyonce vier Grammys abgeräumt und erreichte damit im Laufe ihrer Karriere mehr der begehrten Musiktrophäen als jeder andere Preisträger bzw. jede andere Preisträgerin bisher.

Insgesamt konnte sie 32 Auszeichnungen abräumen. Dahinter folgen der Dirigent Georg Solti mit 31 Prämierungen und Quincy Jones. Der Musikproduzent konnte 28 Grammys gewinnen. An vierter Stelle liegt US-Sängerin und -Violinistin Alison Krauss mit 27 Preisen.

„Es war keine Überraschung“

In den vergangenen Jahren wurden die Grammys dafür kritisiert, dass Künstlerinnen nicht angemessen für ihre Leistungen gewürdigt werden. Laut „New York Times“ dürften die Nominierungen für die Verleihung im Februar in der Branche wahrscheinlich als ein Zeichen des Fortschritts begrüßt werden. Rund 13.000 Mitglieder der Recording Academy entscheiden über die Preisträger der goldenen Grammofone, die zu den begehrtesten Musikpreisen der Welt zählen.

Die Musikerin Miley Cyrus
AP/Invision/Jordan Strauss
Auch Miley Cyrus steht wieder ganz oben auf den Nominiertenlisten

„Es war keine Überraschung, dass dieses Jahr so viele Frauen nominiert waren, es hat mich gefreut“, sagte Harvey Mason Jr., Präsident der Recording Academy. Gleichzeitig betonte er allerdings auch, dass es auf Musik ankommt. Die Mitglieder stimmen für das, was ihnen am besten gefällt bzw. was sie für das Beste halten.

Musik, die von künstlicher Intelligenz (KI) komponiert wurde, zählt aber nicht dazu. „Nur menschliche Schöpfer sind für die Grammy Awards qualifiziert“, erklärte die Recording Academy im Sommer. Damit will sie den Einsatz von KI in der Branche eindämmen. Musikstücke, die mit Hilfe von KI erstellt wurden, können sich jedoch in bestimmten Kategorien dem Wettbewerb um die Auszeichnung stellen.