Sudan: Wichtige Nil-Brücke in Khartum zerstört

Im Konflikt zwischen Regierungstruppen und der RSF-Miliz im Sudan ist nach übereinstimmenden Angaben der Konfliktparteien eine strategisch wichtige Brücke in der Hauptstadt Khartum zerstört worden. Zeugenaussagen zufolge wies die Schambat-Brücke, die den Weißen Nil überquert und Khartum mit der Nachbarstadt Omdurman verbindet, gestern deutliche Zeichen der Zerstörung auf.

Beide Konfliktparteien beschuldigten einander, die Brücke zerstört zu haben. Die Brücke, die nach Angaben von Augenzeugen und eines Militärexperten insbesondere von der RSF-Miliz zur Versorgung ihrer Kämpfer genutzt wurde, war bereits im August durch Beschuss von Kampfflugzeugen und Artillerie beschädigt worden.

Tausende getötet, Millionen auf der Flucht

Im Sudan liefern sich seit Mitte April die Truppen von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo einen blutigen Machtkampf. Mehr als 9.000 Menschen wurden seitdem getötet und mehr als sechs Millionen Menschen vertrieben.

Ein Ende der Gewalt scheint bis auf Weiteres nicht in Sicht: Ende Oktober begonnene Friedensverhandlungen im saudi-arabischen Dscheddah brachten keine Fortschritte in Richtung eines Waffenstillstands.