Propalästinensische Großdemos in London, Brüssel und Paris

In mehreren europäischen Hauptstädten haben gestern propalästinensische Großdemonstrationen stattgefunden. In London beteiligten sich laut Polizei 300.000 Menschen, die Veranstalter sprachen von 800.000. In Brüssel beteiligten sich nach Angaben der Polizei etwa 21.000 Menschen an einer propalästinensischen Demonstration, aus Paris wurden ungefähr 16.000 Teilnehmende gemeldet.

In London wurden etwa 150 Demonstrationsteilnehmende festgenommen. Sie hätten Feuerwerkskörper geworfen und sich vermummt, hieß es zur Begründung. Laut Polizei waren auch mehrere Hundert Gegendemonstrierende im Stadtzentrum unterwegs, von denen 82 festgenommen worden seien, um Gewalt unter den Gruppen zu verhindern.

Propalästinensische Demonstration in London
Reuters/Hollie Adams

Auch britische Gewerkschaften und Politiker beteiligten sich an dem Protestmarsch, darunter der frühere Chef der Labour Partei, Jeremy Corbyn. Zuletzt hatten mehrere Politiker der traditionell palästinafreundlichen Sozialdemokraten aus Protest gegen die Weigerung des amtierenden Parteichefs, Keir Starmer, eine Waffenruhe im Gazastreifen zu fordern, ihre Ämter abgegeben.

Demo in Paris nach Aufruf von Linkspartei

Die weitaus kleinere Demonstration in Paris erfolgte nach einem Aufruf Dutzender Verbände, Gewerkschaften und der Linkspartei La France insoumise. Demonstrationen fanden auch in Toulouse, Bordeaux, Lyon und Marseille statt.

Pro-Palästina-Demos fanden auch in Deutschland statt. In Berlin-Kreuzberg zählte die Polizei vor Beginn des Umzugs rund 2.600 Menschen, wie eine Sprecherin mitteilte. Mit Sprechchören sowie auf Schildern und Transparenten forderten sie unter anderem Freiheit für Palästina und sprachen mit Blick auf das Vorgehen Israels im Gazastreifen von Genozid.

In München versammelten sich am Nachmittag nach Angaben der Polizei rund 2.500 Menschen bei einer propalästinensischen Kundgebung, im nordrhein-westfälischen Wuppertal protestierten etwa 2.000 Menschen. Zwischenfälle gab es keine, in Wuppertal versammelten sich etwa 100 Menschen zeitgleich zu einer proisraelischen Demo.