„Cybervorfall“ beeinträchtigt australische Häfen

Ein Cyberzwischenfall bei einem großen Hafenbetreiber in Australien hat den Frachtverkehr teilweise zum Erliegen gebracht. Schiffe in Melbourne, Sydney, Brisbane und Fremantle könnten ihre Fracht zwar entladen, aber die Güter könnten nicht die Häfen verlassen, teilte das Unternehmen DP World Australia gestern (Ortszeit) laut der australischen Nachrichtenagentur AAP mit.

Die australische Regierung reagiere auf einen „nationalen, bedeutsamen Cybervorfall“, schrieb auch der Nationale IT-Sicherheitsberater Darren Goldie auf Twitter (X). Zunächst war unbekannt, wer oder was den Zwischenfall verursacht haben könnte.

DP World habe der Regierung mitgeteilt, dass die Störung des Betriebs in seinen Häfen „mehrere Tage“ dauern werde, teilte der Koordinator für Cybersicherheit der australischen Regierung mit.

Australien als Ziel für Hacker

Als Folge des Vorfalls stellte der Hafenbetreiber alle Internetaktivitäten ein und arbeitet nun daran, den normalen Geschäftsbetrieb wieder aufnehmen zu können. Die Einfahrt von Schiffen in die betroffenen Häfen sei eingeschränkt worden. Hereinkommende sensible Fracht habe aber Priorität und könne weiter abgefertigt werden, hieß es. Der Mutterkonzern ist die DP World mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Nach Auffassung von Fachleuten für Cybersicherheit haben unzureichende Sicherheitsvorkehrungen und die Anhäufung sensibler Kundendaten Australien zu einem lukrativen Ziel für Hacker gemacht. Nach einer Reihe spektakulärer Cyberangriffe, von denen die persönlichen Daten von Millionen Menschen betroffen waren, hatte die Regierung im Juli den Posten des nationalen Koordinators für Cybersicherheit geschaffen.