Metaller-KV: „Bereiten alles für Streik vor“

Die Sozialpartner in der Metalltechnischen Industrie unternehmen heute ab 11.00 Uhr einen weiteren Anlauf, sich auf einen neuen Kollektivvertrag zu einigen. Verhandler Karl Dürtscher von der Gewerkschaft GPA zeigte sich im Vorfeld der sechsten Verhandlungsrunde wenig optimistisch: „Wir bereiten alles für den Streik vor, weil es nicht absehbar ist, dass wir zu einer Einigung kommen“, sagte er im Ö1-Morgenjournal

Laut Gewerkschaftschefverhandler Reinhold Binder (PRO-GE) ist der Ausgang offen, „momentan steht es Spitz auf Knopf“. Bis spätestens 22.00 Uhr soll es laut Gewerkschaft eine Entscheidung geben.

Arbeitgeber-Chefverhandler Christian Knill geht davon aus, „dass wir heute zumindest weiterkommen, aber da muss sich die Gewerkschaft auch dementsprechend bewegen“.

Sollte es zu einer Arbeitsniederlegung kommen, „werden die Mitarbeiter für die Zeit, wo sie die Arbeit niederlegen, abgemeldet und werden dann über den Streikfonds dementsprechend entschädigt“. Allerdings sei die Entschädigung geringer als der Lohn.

Gewerkschafter Dürtscher fordert, dass die Beschäftigten auch im Falle eines Streiks von den Unternehmen entlohnt werden. Andernfalls würden die Gewerkschaftsmitglieder aus dem Streikfonds der Gewerkschaft entschädigt. Die Höhe der Entschädigung ist laut Dürtscher abhängig davon, wie lange man schon der Gewerkschaft angehört.

Brunner: Teuerungsprämie könnte verlängert werden

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) will unterdessen die Teuerungsprämie noch einmal um ein Jahr verlängern, wenn die Sozialpartner das wollen – somit könnten im kommenden Jahr bis zu 3.000 Euro steuer- und sozialversicherungsfrei ausbezahlt werden.

Der gesamte Betrag müsste jedoch Teil des Kollektivvertrages oder einer ähnlichen Arbeitsvereinbarung sein, sonst entfalle die Begünstigung, sagte Brunner im Ö1-Frühjournal. Die Teuerungsprämie wurde im Jahr 2022 für die Kalenderjahre 2022 und 2023 eingeführt. 2022 wurde dieser Bonus laut Finanzministerium an rund 1,2 Millionen Menschen ausbezahlt. Für 2023 gibt es noch keine Zahlen.