ÖH drängt auf rasche Reform der Lehrerausbildung

Die Österreichische Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft (ÖH) hat heute in einer Pressekonferenz auf eine rasche Reform der Lehrkräfteausbildung an den Pädagogischen Hochschulen (PH) und Universitäten gedrängt.

Das Studium für die Sekundarstufe müsse wie von ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek geplant zeitnah verkürzt und gleichzeitig praxisnäher werden – funktionieren soll das durch ein Aus für die Kombinationspflicht von Fächern sowie das Streichen von Parallelinhalten.

Künftig soll die Lehramtsausbildung aus drei Jahren Bachelor- und zwei Jahren Masterstudium bestehen. Derzeit sind es in der Primarstufe vier Jahre Bachelor plus ein Jahr Master, bei der Sekundarstufe vier Jahre Bachelor plus zwei Jahre Master.

Für die Sekundarstufe würde damit das Studium um ein Jahr verkürzt. Die Pläne für die Reform liegen zwar auf dem Tisch, aufgrund mangelnder Einigkeit der Koalitionsparteien gibt es aber noch keinen Begutachtungsentwurf.

Abgeschafft wissen möchte die ÖH auch die Pflicht zur Absolvierung eines Masterstudiums in der derzeitigen Form. Derzeit darf zwar schon regulär mit dem Bachelorabschluss unterrichtet werden, innerhalb von acht Jahren muss das Masterstudium aber abgeschlossen werden. Die Verletzung dieser Vorgabe stellt einen Kündigungsgrund dar.

Umsetzung noch 2023 gefordert

Die ÖH drängt auf eine Umsetzung der lange versprochenen Reform noch im Jahr 2023 – ansonsten würde sich ein Start im Studienjahr 2024/25 nicht ausgehen. In diesem Fall würde es wohl zu einem Rückgang der Studienanfänger kommen, so die ÖH.

Gleichzeitig drängt die ÖH darauf, den Quereinstieg nicht zu offen zu gestalten. Lehramtsstudierende und -absolventen müssten bei Anstellungen immer Vorrang haben, die Quereinsteiger müssten bereits vor ihrem Einsatz an Schulen didaktische Grundlagen aufweisen.