Neue Initiative gegen Wohnungslosigkeit gestartet

Armut, Lebenskrisen, explodierende Kosten bzw. das Ende eines befristeten Mietvertrags – all das sind Faktoren, die zu Wohnungslosigkeit führen können. Eine neue Initiative setzt hier nicht auf Übergangslösungen, sondern auf die eigenen vier Wände.

Rund 1.000 Menschen in Österreich sollen nach dem Motto „Housing First“ eine Mietwohnung erhalten. Das Sozialministerium fördert das Projekt der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAWO) mit 6,6 Millionen Euro.

In Österreich seien bis zu 300.000 Menschen einmal im Leben von Wohnungslosigkeit betroffen, sagte Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) heute bei der Präsentation. Das könne auch bedeuten, dass man bei Freunden unterkommen müsse oder „Couchsurfing“ betreibe, sagte der Minister. BAWO-Obfrau Elisabeth Hammer schätzt, dass es aktuell bis zu 40.000 obdachlose Personen gibt.

Sieben Bundesländer dabei

Das Projekt „housing first österreich – zuhause ankommen“ wird in Kooperation mit den gemeinnützigen Bauvereinigungen sowie Sozialorganisationen umgesetzt. Mit dabei sind sieben Bundesländer.

Tirol und Vorarlberg seien zumindest am Wissensaustausch beteiligt, hieß es. Dort gibt es zum Teil eigene Modelle. Insgesamt sollen innerhalb eines Jahres 512 Wohnungen vergeben werden. Im Fokus stehen laut Hammer vor allem Familien und Frauen mit Kindern.

Die Vergabe soll nach Dringlichkeit erfolgen, wobei die Verträge zeitlich unbefristet sind. Finanziert wird nicht die laufende Miete, aber etwa Finanzierungsbeiträge und die Kaution. Diese gilt als klassische Einstiegshürde.