Trump sorgt mit Bezeichnung „Ungeziefer“ für Empörung

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat mit der Bezeichnung politischer Gegner als „Ungeziefer“ scharfe Kritik auf sich gezogen. Das Wahlkampfteam von US-Präsident Joe Biden warf dem Republikaner gestern vor, „die autokratische Sprache von Adolf Hitler und Benito Mussolini nachzuahmen“.

Viele US-Soldaten hätten im Zweiten Weltkrieg ihre Leben im Kampf gegen diese beiden „Diktatoren“ verloren, sagte Biden-Wahlkampfsprecher Ammar Moussa. Die Soldaten hätten dafür gekämpft, „die unamerikanischen Ideen zu besiegen, für die Trump jetzt eintritt“.

„Entsetzlich wiedererkennbar“

Ein Sprecher des Weißen Hauses verurteilte Trumps „Ungeziefer“-Äußerung ebenfalls. Ein solcher Begriff wäre für die Soldaten, die in den 1940er Jahren die US-Uniform angezogen hätten, „entsetzlich wiedererkennbar“ gewesen.

Trump hatte am Samstag bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat New Hampshire eine Rede gehalten. Er sagte dabei: „Wir werden die Kommunisten, Marxisten, Faschisten und linksradikalen Gangster ausrotten, die wie Ungeziefer in den Grenzen unseres Landes leben, die lügen, stehlen und bei Wahlen schummeln und alles in ihrer Macht Stehende unternehmen werden – legal oder illegal –, um Amerika zu zerstören und den amerikanischen Traum zu zerstören.“

Das englische Wort „vermin“ kann als „Ungeziefer“, „Schädling“, „Schmarotzer“ oder „Pack“ übersetzt werden. Fachleute erinnerten nach Trumps Äußerungen daran, dass solche Begriff von den Nationalsozialisten in Deutschland verwendet worden waren, um Juden zu entmenschlichen.

Trumps Wahlkampfteam entgegnete auf die Kritik, wer solche historischen Vergleiche anstelle, dessen „traurige, miserable Existenz wird zerquetscht, wenn Präsident Trump in das Weiße Haus zurückkehrt“.