Indien: Kontakt zu verschütteten Bauarbeitern hergestellt

Im Norden Indiens haben heute den dritten Tag in Folge mehr als hundert Einsatzkräfte darum gekämpft, 40 in einem eingestürzten Straßentunnel verschüttete Arbeiter zu befreien. „Unser größter Durchbruch ist, dass wir Kontakt hergestellt haben und die Versorgung mit Sauerstoff und Lebensmitteln funktioniert“, sagte Behördenvertreter Abhishek Ruhela.

Seit dem Unglück am Sonntag im Himalaya-Bundesstaat Uttarakhand werden mit Hilfe von Baggern Trümmerteile entfernt, um zu den 40 Verschütteten vorzudringen. „Was immer für ihr Überleben notwendig ist, wird getan“, versicherte Ruhela. Der Sauerstoff reiche noch bis zu sechs Tage.

Baustellenunfälle keine Seltenheit

Der Straßentunnel war am Sonntagvormittag während des Schichtwechsels auf einer Länge von 200 Metern eingestürzt. Die Einsatzkräfte treiben mit Hilfe von schwerem Gerät ein Stahlrohr durch die Trümmerhaufen zu den eingeschlossenen Arbeitern. Mit 90 Zentimetern Durchmesser ist das Rohr groß genug, um ihnen als Fluchtweg zu dienen.

Der 4,5 Kilometer lange Tunnel zwischen Silkyara und Dandalgaon war geplant worden, um zwei alte Hindu-Tempel im Himalaya miteinander zu verbinden. Er ist Teil eines von Indiens Regierungschef Narendra Modi geförderten Straßenbauprojekts, das vor allem eine bessere Anbindung einiger der beliebtesten Hindu-Schreine des Landes sicherstellen soll. Unfälle auf Baustellen großer Infrastrukturprojekte sind in Indien keine Seltenheit.