Raab drängt auf raschere Integration auf Arbeitsmarkt

Politik und Fachleute haben heute bei einer Integrationskonferenz in Wien über Maßnahmen zur Integration von Zuwanderern auf dem Arbeitsmarkt diskutiert. Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) drängte dabei darauf, Zugewanderte mit Aufenthaltstitel rascher auf den Arbeitsmarkt zu bringen.

Eine Beschleunigung brauche es auch bei der Anerkennung von Bildungsabschlüssen, insbesondere im Gesundheits- und Pflegebereich, so Raab. Die Integration auf dem Arbeitsmarkt sei „der Schlüssel für eine gelungene Integration“, so Raab bei der Eröffnung der dritten Österreichischen Integrationskonferenz.

Einmal mehr plädierte sie dafür, den Integrationsprozess zu beschleunigen, damit anerkannte Asylberechtigte und subsidär Schutzberechtigte nicht jahrelang im Sozialsystem verweilen. In dasselbe Horn stieß ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher. Angesichts des demografischen Wandels und des dadurch steigenden Arbeitskräftebedarfs brauche es ein Umdenken auf dem Arbeitsmarkt, um alle zur Verfügung stehenden Potenziale zu nutzen.

„Schneller, unbürokratischer und zielgerichteter“

Die Instrumente dafür seien mit Arbeitsmarktmaßnahmen im Inland und der Rot-Weiß-Rot-Karte vorhanden, müssten aber „schneller, unbürokratischer und zielgerichteter“ werden, so Kocher. Zugleich sei die Kommunikation in der Bevölkerung wichtig, damit statt Ängsten Chancen – nämlich den Ausbau des Wohlstands – gesehen werden.

Über die Rot-Weiß-Rot-Karte will der Arbeitsminister bis 2027 pro Jahr mindestens 15.000 Fachkräfte aus Staaten von außerhalb der EU nach Österreich locken. Dabei gehe es darum, jungen Menschen, die in ihrem Heimatland keine Arbeit hätten, Chancen zu bieten, und nicht darum, diesen Ländern im neokolonialen Stil Arbeitskräfte wegzunehmen, betonte Kocher.

NEOS fordert Modell nach kanadischem Vorbild

NEOS forderte in einer Aussendung „ein Modell nach kanadischem Vorbild, um qualifizierten Zuwanderern eine klare Perspektive zu geben und gleichzeitig den heimischen Arbeitskräftemangel zu bekämpfen“. Die ÖVP habe 37 Jahre lang die Chance gehabt, Österreich für Fachkräfte aus dem Ausland attraktiv zu machen und qualifizierten Zuzug und Integration ohne Schikanen zu ermöglichen.