Kinder aus Regenbogenfamilien beschäftigen Italiens Justiz

Der Streit über die Anerkennung von Kindern aus Regenbogenfamilien beschäftigt in Italien jetzt die Justiz. Vor einem Gericht in Padua begann heute ein Verfahren, in dem es um die Rechte von gleichgeschlechtlichen Paaren geht.

Die Staatsanwaltschaft der norditalienischen Stadt will den rechtlichen Status von insgesamt 33 Kindern ändern lassen, bei denen in den vergangenen Jahren in der Geburtsurkunde jeweils zwei Mütter als Eltern eingetragen wurden. Die Behörde beruft sich dabei auf eine Anweisung aus dem Innenministerium der Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.

Proteste vor Gerichtsgebäude

Vor Beginn kam es vor dem Gerichtsgebäude zu Protesten. Etwa 30 Frauen versammelten sich dort mit Plakaten wie „Wir sind alle Familie!“ Die Regierung aus drei Rechtsparteien hat sich zum Ziel gesetzt, dem traditionellen Familienbild – Vater, Mutter, Kinder – wieder mehr Geltung zu verschaffen.

In Italien kann von Gesetzes wegen in der Geburtsurkunde nur die Frau anerkannt werden, die das Kind zur Welt gebracht hat – also die biologische Mutter. Inzwischen gibt es jedoch zahlreiche Gemeinden, die auch gleichgeschlechtliche Paare, deren Kind durch künstliche Befruchtung entstand oder von einer Leihmutter ausgetragen wurde, als Eltern registrieren.