Textilproteste: Fabriken in Bangladesch wieder offen

Nach teils gewaltsamen Protesten im Streit über eine Erhöhung des Mindestlohns haben Textilfabriken in Bangladesch heute wieder ihren Betrieb aufgenommen. Laut Polizei wurden zahlreiche aufgrund der Proteste geschlossene Fabriken wieder geöffnet.

Hunderttausende Arbeiterinnen und Arbeiter hätten die Fabriken betreten, hieß es weiter. Der oberste Gewerkschaftsführer Babul Akhter rief die Beschäftigten auf, in die Fabriken zurückzukehren.

Textilarbeiter betreten das Firmengelände in Bangladesch
APA/AFP/Munir Uz Zaman

Der Streit über die Erhöhung des Mindestlohns ist den Angaben des Gewerkschaftsvertreters zufolge jedoch nicht beigelegt. Gefordert wird eine Erhöhung des Mindestlohns auf umgerechnet rund 194 Euro im Monat, was in etwa eine Verdreifachung des aktuellen Niveaus wäre.

Vier Tote bei Protesten

Eine von der Regierung eingesetzte Kommission hatte den Mindestlohn um 56,25 Prozent auf umgerechnet 105 Euro erhöht, was die Beschäftigten in den Textilfabriken ablehnten. Es folgten weitere Proteste, bei denen mindestens 70 Fabriken geplündert wurden.

Bei der durch die Proteste für mehr Lohn ausgelösten Gewalt kamen mindestens vier Menschen ums Leben. Fast 140 Beschäftigte und rund ein halbes Dutzend Gewerkschaftsorganisatoren wurden nach Angaben der Polizei festgenommen. Gegen mindestens 10.000 Beschäftigte wurden Ermittlungen eingeleitet. Akhter forderte die Regierung auf, alle Festgenommenen freizulassen und die Ermittlungen einzustellen.