Erdogan nennt Israel einen „Terrorstaat“

Der türkische Präsident Tayyip Erdogan hat Israel heute einen „Terrorstaat“ genannt, der im Gazastreifen Kriegsverbrechen begehe und gegen das Völkerrecht verstoße.

Erdogan wiederholte seine Ansicht, dass die militante palästinensische Gruppe Hamas keine terroristische Organisation sei. Er forderte den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zudem auf zu erklären, ob Israel über Atombomben verfüge oder nicht.

Der israelische Premierminister sei von seinem Posten „entlassen“, so Erdogan weiter. Die radikalislamische Hamas sei indes eine politische Partei und habe 2006 die Wahl im Gazastreifen gewonnen.

Abbas sieht „Genozid“

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas warf Israel unterdessen einen „Krieg gegen die Existenz der Palästinenser“ vor. In einer Rede anlässlich des 35. Jahrestags der palästinensischen Unabhängigkeitserklärung in Ramallah im besetzten Westjordanland sprach Abbas heute von einem „Genozid“, der sich „vor den Augen der Welt“ abspiele.

„Es ist ein Krieg gegen die Existenz der Palästinenser, gegen die nationale palästinensische Identität, die Identität des Landes und die Identität seiner Bewohner“, sagte er.

Tausende Opfer auf beiden Seiten

Am 7. Oktober waren Hunderte Kämpfer der radikalislamischen Hamas nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilistinnen und Zivilisten verübt. Laut jüngsten israelischen Angaben wurden 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 240 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Israel hatte der auch von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas daraufhin den Krieg erklärt und Stellungen der Palästinenserorganisation im Gazastreifen unter Dauerbeschuss genommen. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei seither mehr als 11.000 Menschen getötet.