Grünes Licht für Luftabwehrsystem mit großer Reichweite

Die Bundesregierung plant die Anschaffung eines Luftabwehrsystems mit großer Reichweite. Im Ministerrat wurde heute eine entsprechende Grundsatzentscheidung abgesegnet, Details zu dem Vorhaben sind noch offen.

Die Anschaffung soll im Rahmen des europäischen Luftverteidigungssystems „Sky Shield“ erfolgen. Als wahrscheinliche Varianten gelten das US-Luftabwehrsystem Patriot sowie das US-israelische System Arrow 3. Die Beschaffung – unter deutscher Federführung – soll ab dem Jahr 2027 erfolgen.

Mit diesem Schritt werde Österreich umfassende Verteidigungsfähigkeit erhalten, die vergangene Regierungen vergessen hätten, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) im Pressefoyer nach dem Ministerrat.

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) nannte den geplanten Ankauf einen „Meilenstein für die österreichische Sicherheit“: „Wir waren bisher nicht in der Lage, diese Form der Abwehr durchzuführen.“

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) sagte, seine Partei sei mit an Bord, mit der Neutralität hielt er „Sky Shield“ für vereinbar.

Offen sind die Kosten. Laut Medienberichten wurden Mittel in Höhe von vier Milliarden Euro veranschlagt, dazu gab es vorerst keine Bestätigung aus dem Verteidigungsministerium.

Für die Modernisierung der bestehenden Systeme sowie für die Anschaffung deutscher IRIS-T-Flugabwehrraketen wurde seitens des Ministeriums in Summe bereits zwei Milliarden Euro genannt. Der Ankauf der IRIS-T soll ab den Jahren 2025/2026 erfolgen. Auch diese Anschaffung ist in Kooperation mit Deutschland geplant, ebenfalls im Rahmen von „Sky Shield“.