UNO kritisiert Pakistans Umgang mit afghanischen Flüchtlingen

Angesichts der Massenabschiebungen in Pakistan hat der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, sich besorgt über den Umgang mit afghanischen Flüchtlingen gezeigt. Er äußerte sich heute alarmiert über Berichte, wonach die Vertreibung von Afghaninnen und Afghanen begleitet werde von Misshandlungen, willkürlichen Festnahmen und Inhaftierungen, Zerstörung von Eigentum und persönlichen Gegenständen sowie Erpressung.

Das UNO-Menschenrechtsbüro in Genf erklärte, es habe Schilderungen von Afghaninnen und Afghanen erhalten, die pakistanischen Behörden willkürliches und missbräuchliches Verhalten vorwerfen. Unter dem Druck der Abschiebungskampagne in Pakistan haben nach Angaben von Behörden bisher mehr als 300.000 Afghaninnen und Afghanen das Land verlassen.

1,7 Millionen ohne gültige Papiere

Die pakistanische Regierung hatte Anfang Oktober angekündigt, Flüchtlinge ohne Aufenthaltsstatus abzuschieben und ihnen eine Frist bis zum 1. November zur freiwilligen Ausreise gesetzt. Nach Regierungsangaben leben etwa 4,4 Millionen afghanische Geflüchtete im Land, 1,7 Millionen davon ohne gültige Papiere.

Das UNO-Menschenrechtsbüro sprach in der Mitteilung auch von Beschwerden, wonach auch registrierte Afghaninnen und Afghanen nicht sicher sind – entgegen der Ankündigung der pakistanischen Behörden. „Diese neuen Entwicklungen stehen im Widerspruch zu Pakistans jahrzehntelanger Tradition, afghanische Flüchtlinge in großer Zahl großzügig aufzunehmen“, betonte Türk.

Bereits in den Wochen zuvor hatten Menschenrechtler das harte Vorgehen der pakistanischen Behörden gegen afghanische Geflüchtete beklagt. Afghanische Flüchtlinge leben zum Teil bereits seit Jahrzehnten in dem Land.