Israel wirft Erdogan Terrorunterstützung vor

Israel hat dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan vorgeworfen, er unterstütze Terrorismus. „Er nennt Israel einen Terrorstaat, aber unterstützt tatsächlich den Terrorstaat der Hamas“, sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gestern. Erdogan habe außerdem „türkische Dörfer in der Türkei selbst bombardiert“.

Worauf sich Netanjahu genau bezog, war zunächst unklar. Die Türkei geht immer wieder militärisch in der Südosttürkei und dem Nordirak gegen die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) vor. Im Nordirak, wo die PKK ihr Hauptquartier hat, fliegt das Militär auch immer wieder Luftangriffe.

Erdogan wirft Israel „Staatsterrorismus“ vor

Erdogan hatte Israel zuvor erneut scharf verbal angegriffen und dem Land eine Vernichtungsstrategie gegen Menschen in der Stadt Gaza vorgeworfen. Mit „grenzenloser Unterstützung von Amerika und westlichen Ländern“ verübe die Regierung Israels seit 40 Tagen „pausenlos Massaker“. Er warf Israel zum wiederholten Male „Staatsterror“ vor.

Erdogan hatte zuletzt auch die Legitimität Israels infrage gestellt. Israel versuche, „einen Staat aufzubauen, dessen Geschichte nur 75 Jahre zurückreicht und dessen Legitimität durch den eigenen Faschismus infrage gestellt wird“, sagte er. Die islamistische Hamas, die in Israel, den USA und der EU als Terrororganisation gelistet ist, bezeichnet Erdogan zudem als „Befreiungsorganisation“.

Abbas: „Genozid“

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas warf Israel unterdessen einen „Krieg gegen die Existenz der Palästinenser“ vor. In einer Rede anlässlich des 35. Jahrestags der palästinensischen Unabhängigkeitserklärung in Ramallah im besetzten Westjordanland sprach Abbas von einem „Genozid“, der sich „vor den Augen der Welt“ abspiele.