Handels-KV-Verhandlungen unterbrochen

Nach nur vier Stunden haben die Sozialpartner heute ihre Verhandlungen über einen neuen Gehaltsabschluss für über 430.000 Handelsangestellte abgebrochen und auf den 28. November vertagt.

Arbeitgebervertreter und Handelsobmann Rainer Trefelik beklagte, „dass die Gewerkschaft heute absolut nicht bereit war, ernsthaft über unser Angebot zu diskutieren“. Stattdessen habe sie ihre Forderung „sogar noch erhöht“, so Trefelik im Anschluss der Gesprächsrunde laut einer Aussendung.

Arbeitergeber legten Angebot vor

Die Wirtschaftskammer legte ihr Angebot erst in der heutigen dritten Runde vor. Sie bot unabhängig von der Gehaltsstufe ab 2024 ein Plus von fünf Prozent an und zusätzlich eine Einmalzahlung von 800 Euro. Die „Teuerungsprämie“ sei abgabenfrei, wodurch die Beschäftigten mehr Nettoeinkommen bekommen würden.

Die Gewerkschaft ist mit der Forderung nach einem Gehaltsplus von elf Prozent in den Ring gestiegen und lehnte Einmalzahlungen im Vorfeld stets ab.

Metaller weiten Streiks aus und verhandeln weiter

Die Metaller weiten angesichts der festgefahrenen Verhandlungen ihre Streiks aus, verhandeln ab Montag aber weiter. Die bisherigen Verhandlungen mit den Fachverbänden und Berufsgruppen Fahrzeugindustrie, Gießereiindustrie, Bergbau-Stahl, Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen sowie Nichteisenmetallindustrie seien gestern und am Dienstag „ohne Ergebnis unterbrochen“ worden, hieß es heute in einer Aussendung.

„Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA haben daher begonnen, die Kampfmaßnahmen auch auf diese Betriebe auszudehnen. Es werden nun Unternehmen der gesamten Metallindustrie bestreikt“, so die Gewerkschaften. Am Montag soll allerdings wieder verhandelt werden.

Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer „sind entschlossen, für einen fairen Kollektivvertragsabschluss zu kämpfen“, so die beiden Chefverhandler Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA). Es sollten an die 100 Betriebe bestreikt werden.

Tausende bei Warnstreiks

Die Produktionsgewerkschaft PRO-GE hofft auf Bewegung in den Verhandlungen. Heute beteiligen sich allein in Oberösterreich mehrere tausend Beschäftigte an den Warnstreiks.

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